Was ist eigentlich Agility?

Gemeinsam Sport machen oder ein gemeinsames Hobby, davon träumen viele Hundebesitzer schon, bevor der eigenen Vierbeiner überhaupt eingezogen ist. Oft wird Agility als einer der ersten Hundesportarten genannt, die frisch gebackene Hundebesitzer gerne mit ihrem Hund ausprobieren möchten.

Was ist Agility?

Agility entstand in England als Anlehnung an Reitturniere. Daher erinnern uns auch manche Parcourselemente z.B. die Hürde. Der Parcours besteht aus 15-22 Hindernissen und ist in einer bestimmten vorher festgelegten Reihenfolge gemeinsam mit dem Hund zu durchlaufen. Dabei überläuft der Hund die Hindernisse und sein Besitzer führt ihn nebenher. Der Hundesport erfreut sich weltweit großer Beliebtheit und ist im Wettkampfsport fest etabliert.

Welche Hindernisse gibt es?

  • Hürden
  • Tunnel/Softunnel
  • Wippe
  • Tisch
  • Slalom
  • Mauer
  • Reifen
  • Weitsprung
  • Laufsteg
  • A-Wand
  • Wippe

Welche Hunde sind für Agility geeignet ?

Eine pauschal Aussage, welche Rassen für welchen Hundesport geeignet sind, kann man nur sehr schwer sagen. Gerade beim Agility kommt es vor allem auf die Gesundheit, die Persönlichkeit und die ein oder andere Baustelle an, die der Hund mit sich bringt. Ein Hund der Agility betreibt, sollte zunächst gesund und körperlich belastbar sein. Agility beansprucht sehr stark die Gelenke, daher sollten Hunde mindestens 1,5 Jahre alt sein, ehe sie Sprünge ausüben oder den Slalom durchlaufen. Auch die Persönlichkeit spielt eine wichtige Rolle. Hunde die generell unruhig, hektisch, leicht reizbar oder gestresst sind, sollten lieber auf ruhigere und konzentriertere Beschäftigungsformen zurückgreifen. Hunde mit einer guten Grunderziehung, einem entspannten aber auch motiviertem Gemüt sind besser geeignet, den eher hektischen Sport zu betreiben.

Wie beginne ich mit dem Agility?

Wichtig ist es, es langsam angehen zu lassen. Bevor du mit deinem Hund einen ersten Parcours durchläufst, ist es wichtig, dass dein Hund sich von dir führen lässt. Wenn Dein Hund dir frei folgt, beginnst du damit, ihn an die ersten Hindernisse heranzuführen. Auch hier ist Geduld gefragt! Achte darauf, dass dein Hund jedes Hindernis in Ruhe kennenlernen kann und gestalte das Training spielerisch und mit vielen Pausen!

Kann man Agility auch Zuhause machen?

Mittlerweile bieten viele Onlineshops und auch der Einzelhandel günstige Agility-Sets an. Diese Sets bestehen meistens aus 1-2 Hürden, einem Slalom und deinem Tunnel und reichen für eine abwechslungsreiche Beschäftigung im Garten völlig aus. Möchtest du jedoch mit deinem Hund an Wettkämpfen teilnehmen oder den Sport intensiver betreiben, solltest du dich nach einem Verein in deiner Nähe erkundigen.

Alles, was du für ein erfolgreiches Hundetraining brauchst

Du möchtest, dass dein Hund auf dich hört? Ihr ein tolles Team werdet? Und entspannt euren Alltag meistert? Damit das gelingt, haben wir ein paar grundlegende Tipps zusammengestellt, die dir helfen, deinen Hund erfolgreich zu trainieren.

Ziele

Setze dir vor jedem Training ein klares Ziel. Was genau soll dein Hund heute lernen? Wo soll im Training dein Fokus liegen? Wie soll dein Hund die Übung ausführen? Welche Hilfen möchtest du verwenden? Wann verdient dein Hund sich die Jackpot-Belohnung?

KIT – Regel

Wende im Training mit deinem Hund die KIT-Regel an.

K = Konsequenz. Bleibe konsequent, stelle Regeln auf, setzte sie durch und halte sie auch selbst ein. Nur wenn deine Handlungen im Training klar und gleichbleibend sind, wird dein Hund verstehen, was du von ihm möchtest.

I = Intensitvität. Achte darauf, dass du die Übungen dem Trainingsstand deines Hundes anpasst. Du solltest deinen Hund weder überfordern noch unterfordern. Schaffe einen Rahmen, indem das Lernen für deinen Hund möglich ist und er gefördert wird!

T= Timing. Bedenke, dass eine Belohnung oder Hilfe innerhalb von 2 Sekunden gegeben werden muss, damit dein Hund sie mit seinem gezeigten Verhalten verknüpfen kann. Nur so kann er aus deinem Feedback (Belohnung oder Hilfe) lernen.

Hilfen

Du kannst deinen Hund im Training mit Hilfen unterstützen. Hilfen geben deinem Hund Hinweise darauf, wie er sein Verhalten oder seine Position verbessern kann. Eine Hilfe, ist z.B. wenn du deinen Hund richtungsweisend eine Hand auf seinen unteren Rücken legst, um ihm zu signalisieren, dass er sich in die Position „Sitz“ begeben soll. Andere Hilfen sind z.B. deine Leine, sie schafft einen Radius, indem dein Hund sich aufhalten kann. Du kannst Hilfen im Trainingsaufbau verwenden und später als Erinnerung, wenn dein Hund nicht auf dein Kommando reagiert, weil er z.B. zu abgelenkt ist.

Positive Verstärker

Du kannst deinen Hund positiv verstärken, indem du ihn mit Futter, verbalem Lob, oder einem Spielzeug belohnst. Verstärkst du ein Verhalten von deinem Hund positiv, wird er dieses Verhalten in Zukunft häufiger zeigen.

Sekundärer Verstärker

Der Clicker oder dein Marker-Wort sind sekundäre Verstärker. Sie müssen, um sie im Training zu verwenden, zuerst konditioniert werden. Das bedeutet, hört dein Hund z.B. den Clicker, löst das dieselben Glücksgefühle bei ihm aus, als wenn du ihm Futter vor die Nase hälst. Willst du ein bestimmtes Verhalten mit dem Clicker verstärken, musst du in dem Moment bzw. innerhalb von 2 Sekunden, wenn dein Hund das Verhalten zeigt, klicken. Dein Hund bekommt trotzdem nach dem Click seine Belohnung, z.B. ein Leckerli.

Jackpot-Belohnung

Belohne besonders gute Leistungen im Training mit einer besonderen Belohnung deiner „Jackpot-Belohnung“. Das kann ein Spielzeug sein, welches dein Hund nur als Belohnung haben darf und im Alltag nicht frei zugänglich für deinen Hund ist oder ein besonderes Leckerli, welches dein Hund ebenfalls nur im Training für besonders gute Leistungen erhält, z.B. Fleischwurst.

Trainingszeiten

Du solltest dein Trainings so gestalten, dass es deinen Hund nicht überfordert. Trainiere lieber mehrmals täglich kurze Einheiten (5 Minuten) als eine lange Einheit. Achte zusätzlich auf Stressanzeichen deines Hundes, z.B. Schütteln, häufiges Gähnen, Hecheln oder sich über die Schnauze lecken. Zeigt dein Hund Stressanzeichen, machst du eine Pause.

Pausen

Gebe deinem Hund ausreichend Pausen. Nach jeder Trainingseinheit von max. 10 Minuten ,folgen mindestens 20 Minuten Pause! So kann dein Hund das Gelernte verarbeiten und du wirst in der nächsten Trainingseinheit schon Fortschritte erkennen. Bei schwierigen oder komplexen Übungen hilft es auch mehrere Tage Pause zu machen.

Gefühle

Achte darauf, im Training stets freundlich mit deinem Hund zu sein. Es bringt nichts, deinen Hund anzuschreien oder wütend auf ihn zu sein. Die Wut verunsichert deinen Hund und hindert ihn am Lernen. Bist du selbst gestresst, solltest du dich erst beruhigen, dann kannst du mit deinem Hund weiter trainieren.

Beende das Training mit einem Erfolgserlebnis

Lasse deinen Hund nach schwierigen Übungen immer eine leichte Übung ausführen, die er auf Anhieb richtig macht oder die ihm besonders viel Freude bereitet. So bleibt die Motivation hoch!