Tipps für entspannte Feiertage mit Hund

Feiertage bedeutet für die meisten Zeit mit der Familie, gutes Essen und eine ausgelassene fröhliche Stimmung. Für viele Vierbeiner bedeutet es jedoch Stress. Komische Geräusche, fremde Gerüche, viele Menschen und ein veränderter Tagesablauf können unsere Hunden ganz schön verunsichern.

Folgende Dinge können bei deinem Hund Stress, Angst oder Furcht auslösen:

  • Veränderte Zeitpläne im Tagesablauf
  • Veränderung der Wohnung durch z.B. auffällige Dekorationen
  • Feuerwerk
  • Erhöhte Besucherzahl
  • Veränderte Gerüche
  • Umstellen von Körbchen, Spielzeug und Co.

Mit den nachfolgenden Tipps verringerst du Angst, Stress und Furcht über die Feiertage:

Sorge für einen geschützten und deinem Hund bekannten Rückzugsort

Gewöhne deinen Hund frühzeitig an seine Box oder sein Körbchen. Gerade höhlenartige Umgebungen vermitteln deinem Hund Schutz und Sicherheit und schirmen äußere Reize besser ab. Die Box oder das Körbchen sollten an einem Ort stehen, wo dein Hund sich gerne aufhält. Je nachdem ob dein Hund lieber in deiner Nähe ist oder etwas Abstand vorzieht, kannst du die Box bzw. das Körbchen in einer ruhigen Ecke im Wohnzimmer platzieren oder einen separaten Raum außerhalb des Trubels wählen. Wichtig ist, dass dein Hund diesen Ort gerne und freiwillig aufsuchen kann, wenn er möchte.

Benutze einige Tage vor den Feiertagen bereits einen ADAPTIL® Diffusor für die Steckdose.

Adaptil vernebelt ein Pheromone, welches für Hunde eine beruhigende Wirkung hat und Angst, Stress und Furcht in vielen Situationen verringert. Am besten steckst du den ADAPTIL Diffusor bereits 2-3 Tage vor dem anstehenden Ereignis in den Raum ein, in dem auch der Liegeplatz deines Hundes ist.

Gebe deinem Hund einen Knochen oder ein Futterspielzeug

Schlecken und Kauen sorgt dafür, dass Oxytocin (das Kuschelhormon) bei deinem Hund ausgeschüttet wird. Ist dein Hund also etwas aufgeregt oder nervös wenn Besuch da ist, kannst du ihm einen Knochen oder auch einen gefüllten Kong anbieten, mit dem er sich einige Zeit beschäftigen kann.

Gebe deinem Hund die Nähe, die er braucht

Manche Hunde suchen in neuen unbekannten oder stressigen Situationen die Nähe ihres Besitzers. Wichtig ist, dass du deinem Hund in einer solchen Situation auch Nähe gibst. Es gibt einen Unterschied zwischen Nähe und Schutz geben und bemitleiden. Hat dein Hund also Angst und sucht deine Nähe hilft es ihm, wenn du ihm Nähe schenkst, ihm eventuell ein konditioniertes Entspannungssignal gibst. Es hilft ihm nicht, wenn du selbst panisch wirst, ihn mit einer hohen Stimme bemitleidest oder ihn zurechtweist. Beobachte deinen Hund und entscheide dann, was er gerade braucht.

Schirme Geräusche weitestgehend ab

Gerade an Silvester empfiehlt es sich, die Fenster zuzuziehen, den Raum etwas abzudunkeln und Nebengeräusche, z.B. Fernseher, Radio oder Entspannungsmusik einzuschalten. So bekommt dein Hund weniger von dem Feuerwerk mit und die Knallgeräusche gehen ein wenig im Rest der Geräusche unter. Du kannst auch eine RELAXOPET verwenden. Dieses Gerät spielt eine für Hunde komponierte Melodie ab, die deinen Hund nachweislich entspannt.

Bewege deinen Hund

Stressarme Spaziergänge mit vielen Schnüffelstellen eignen sich hervorragend für einen Pause von den Feierlichkeiten. Achte an den Tagen vor und nach Silvester darauf, dass du an Orte gehst, wo eher selten Knaller gezündet werden z.B. in einem abgelegenem Waldstück. Besonders Schnüffeln trägt zum Stressabbau von Hunden bei, dafür eignen sich z.B. Leckerli-Suchspiele. Der Vorteil beim Schnüffeln ist, dass Sinneseindrücke ungefiltert über die Amygdala wandern und so direkt positive Emotionen bei deinem Hund auslösen können. Wie immer gilt, nutze Futter und andere Belohnungen, die dein Hund wirklich gerne mag.

Lasse deinen Hund so viel schlafen wie er möchte

Qualitativer Schlaf ist essenziell für den Stressabbau. Gerade während der Feiertage kann es sein, dass dein Hund bis zu ca. 17 Stunden Schlaf benötigt. Dabei kann dein Hund natürlich wählen ob er schläft, leicht döst oder einfach nur in seinem Körbchen ruht.

Wie immer gilt, beobachte deinen Hund und entscheide intuitiv, welche Tipps dir und deinem Hund helfen können und probiere sie aus. Einige Anleitungen findest du auch in unserer App!

Nützliche Hilfsmittel, die deinem Hund helfen sich zu entspannen

Für manche Hunde kann das Alleinbleiben, Silvester oder ein Gewitter Stress auslösen. Um diesem Stress entgegen zu steuern, können wir uns verschiedenen Hilfsmitteln bedienen. Wie genau diese aufgebaut und angewendet werden, erfährst du hier.

Adaptil

Adaptil ist dem Pheromone der Mutterhündin nachgebildet, welches einen Botenstoff darstellt, der die Welpen entspannt und Geborgenheit vermittelt. Verfügbar ist es als Verdampfer, Halsband, Spray und Tabletten. Für das Training in den eigenen vier Wänden eignet sich der Verdampfer besonders gut, da er eine Fläche von 70 m2 abdeckt.

Stecke den Stecker nicht erst in die Steckdose, wenn dein Hund bereits Stress empfindet, sondern stecke ihn in Momenten ein, wo dein Hund von sich aus schon entspannt ist, dadurch wird der Geruch zusätzlich mit einem entspannten Zustand verknüpft. Das heißt an Silvester am Besten schon 2 Tage vorher.

Relaxopet Pro Hund

Die Relaxopet spielt Töne einer bestimmten Frequenz ab, die Hunde nachweislich entspannen können. Stelle die Relaxopet nach Erhalt immer dann ein, wenn dein Hund schläft oder zur Ruhe in sein Körbchen geht. Mache dies ca. 1 Woche lang so, bevor du sie im Training verwendest. Nach dieser einen Woche beginnst du die Relaxopet immer dann einzuschalten, kurz bevor die Stresssituation, z.B. das Alleinbleiben, Silvester, Gewitter, beginnt.

Ätherische Öle

Verschiedene ätherischen Öle wirken auf Hunde entspannend, z.B. Lavendel, Kamille, Sandelholz oder Jasmin. Achte beim Kauf immer auf die Qualität der Öle (100% naturrein). Verneble die Öle entweder in einem Diffuser oder trage sie stark verdünnt mit einem Trägeröl, z.B. fraktioniertes Kokosöl ins Fell deines Hundes auf. Beginne zunächst damit, die Öle immer dann anzuwenden, wenn dein Hund zur Ruhe kommt, z.B. vor dem Schlafen gehen. Wenn du eine Woche lang deinen Hund an die Öle gewöhnt hast, kannst du sie in Stresssituationen verwenden. Verwende das Öl etwa 15 Minuten, bevor dein Hund dem Stress ausgesetzt wird, z.B. bevor du zum Tierarzt fährst.

So erkennst du Furcht, Angst und Stress bei deinem Hund

Damit du deinem Hund in einer Situation helfen kannst, in der er Furcht, Angst oder Stress (FAS) empfindet, ist es wichtig ,die Körpersprache deines Hundes lesen zu lernen. Dazu gibt es verschiedene Stufen, die dein Hund durchläuft.

Stufe 0 – Normales, entspanntes Verhalten

  • Schlafend
  • Ohren in normaler Position (nicht nach vorne gespannt, nicht stark angelegt)
  • Gesicht weich, Augen entspannt (nicht aufgerissen)
  • Rute neutral oder leichtes Wedeln
  • Freundlicher Gesichtsausdruck
  • Entspannte Lippen und lockere Zunge

Stufe 1 – Leichte Erregung, Aufmerksamkeit

  • Aufgestellte Ohren
  • Erweiterte Pupillen
  • Erhobene Rute
  • Über die Schnauze schlecken oder leichtes Schmatzen
  • Von einer auf die andere Pfote wechseln
  • Lippen immer noch entspannt
  • Meiden von Augenkontakt

Stufe 2 – Mäßige Erregung

  • Ohren leicht angelegt
  • Rute hängt herunter (kann auch schon leicht angezogen sein)
  • Unspezifisches Verhalten, z.B. kratzen, schnüffeln, winseln, buddeln, auf Etwa kauen, Rute jagen
  • Erweiterte Pupillen mit starrem Blick
  • Besitzer aufsuchen
  • Erstarren, verzögerte Reaktionen auf Ansprache
  • Verzögerte Aufnahme von Futter oder komplettes Einstellen

Stufe 3 – Starke Erregung

  • Flight: Ohren stark zurück gelegt, Rute eng unter den Bauch geklemmt, verstecken oder weglaufen, Mund geschlossen und Lefzen weit nach hinten gezogen „grinsen“, sabbern, zittern, erweiterte Pupillen, aufgerissene Augen, Körper gebeugt
  • Freeze: Erstarren, eingezogene Rute, zittern, Lefzen zurückgezogen „grinsen“, nicht ansprechbar, aufgerissene Augen, erweiterte Pupillen, gebeugter Körper, Ohren angelegt
  • Fight: Knurren, Zähne fletschen, Nase gekräuselt, Nackenhaare komplett oder im Nacken aufgestellt, erweiterte Pupillen oder verengte Augen, nach vorne gerichteter Körper und Ohren (offensiv), nach hinten gerichteter Körper und Ohren (defensiv)

Ab Stufe 2 solltest du versuchen, deinen Hund aus der Situation herauszunehmen. Im Training heißt das entweder, die Übung so zu verändern, dass sie für deinen Hund machbar ist oder falls er sich schon in Stufe 3 befindet, die Übung abzubrechen. Im Alltag zum Beispiel beim Tierarzt empfiehlt es sich, eine kurze Behandlungspause zu machen, den Hund z.B. kurz vom Tisch nehmen oder die Behandlung generell behutsamer, mit viel positiver Bestätigung durch Futter fortzuführen. Befindet sich dein Hund beim Tierarzt in Stufe 3, sollte die Behandlung, falls möglich, an einem anderen Tag fortgeführt werden oder Management-Maßnahmen zur Stressreduktion seitens des Praxisteams unternommen werden.