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Anspringen abgewöhnen – Die besten Tipps

Was beim Welpen süß ist, kann bei deinem ausgewachsenen Hund schnell zu einem ungewollten Verhalten werden – das Anspringen! Tatsächlich ist Anspringen eines der Top 10 Probleme im Alltag mit Hunden.

Doch Anspringen ist nicht gleich Anspringen – Was kann die Motivation dahinter sein?

Es gibt Hunde, die einfach gelernt haben, dass anspringen Spaß bringt. Diese Art des Anspringens, hast du als Hundehalter meistens dadurch gefördert, dass du, während dein Hund noch ein kleiner, süßer Welpe war, besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt hast, wenn dieser mit seinen kleinen Pfoten an dir hochgesprungen ist.

Anspringen ist für Welpen ein sinnvolles Verhalten, da sie über das Springen die Lefzen der Mutter ablecken konnten. Dieses Verhalten sorgte dafür, dass die Mutterhündin beschwichtigt wurde und/oder Nahrung für ihre Welpen hervorwürgte.

Lösung: Du musst deinen Welpen von Beginn an zeigen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist. Dazu kannst du dich einfach auf eine Ebene mit deinem Hund begeben und ihn nur dann streicheln, wenn er mit allen Füßen auf dem Boden bleibt. Springt er an dir hoch, verschränkst du die Arme vor der Brust und unterbrichst die Interaktion mit deinem Welpen. Sobald er wieder alle Pfoten auf dem Boden hat, schenkst du ihm wieder Aufmerksamkeit.

Dann gibt es Hunde, die ein eher unsicheres und skeptisches Verhalten an den Tag legen und in stressigen oder überfordernden Situationen springen, um ihren Stress zu managen. Hier kann Springen eine Übersprungshandlung sein, also ein Verhalten in einer Konfliktsituation, welches nicht angemessen zur eigentlichen Situation passt.

Lösung: Hier solltest du den Fokus eures Trainings auf Selbstbewusstsein legen. Zudem solltest du deinen Hund in unsicheren Situationen Schutz geben können. Dies funktioniert allerdings nur bei einer guten Mensch-Hund-Bindung. Erst danach, kann mit dem eigentlichen Training begonnen werden.

Anspringen, kann auch zur Distanzvergrößerung genutzt werden. Dein Hund hat also irgendwann gelernt, dass er Menschen oder andere Lebewesen durch sein Springen auf Abstand halten kann. Somit ist es ein erlerntes Verhalten, welches immer dann für deinen Hund bestätigt wird, wenn dein Hund durch das Springen mehr Raum bekommt.

Lösung: Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Individualdistanz des Hundes, besonders von fremden Menschen nicht einfach unterschritten wird. Stattdessen kann dein Hund lernen selbst auf diese Menschen zuzugehen. Besuch sollte darüber aufgeklärt werden, dass dein Hund es nicht mag von Fremden gestreichelt zu werden.

Anspringen abgewöhnen – So geht’s:

Wenn du sichergestellt hast, dass dein Hund dich oder andere anspringt, weil er gelernt hat dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen, dann kannst du folgendes tun:

  • Bleibe selbst immer ruhig – so nimmst du die Energie raus.
  • Wenn dein Hund an dir hochspringt, setzt du ein deutliches Abbruchsignal z.B. “Nein” und schubst ihn kontrolliert aber deutlich zurück auf den Boden. (Ungewünschtes Verhalten abbrechen)
  • Anschließend forderst du deinen Hund freundlich auf zu dir zu kommen, um neben dir herzulaufen. (Alternatives Verhalten einfordern)
  • Sobald dein Hund sich jetzt ruhig verhält, lobst du ihn mit freundlicher Stimme, gehst mit ihm auf eine Ebene und streichelst ihn. (Versöhnung und Stressabbau)
  • Sobald er erneut versucht zu springen, brichst du freundliche Interaktion ab, gibst dein Abbruchsignal und kreuzt deinem Hund den Weg. (Konsequent Regeln einhalten und durchsetzen)

Der Wechsel zwischen Abbruch des Verhaltens und Versöhnung ist entscheidend. Dein Hund wird durch ein deutliches Abbruchsignal nicht verunsichert, sondern lernt sich an dir zu orientieren, was ihm Sicherheit vermittelt.

“Hunde sind soziale Tiere, die ihre Grenzen austesten. Als Hundehalter hast du den Job deinem Hund Grenzen zu setzten und ihm somit Orientierung zu geben, was richtig und was falsch ist.”

Mehr Tipps zum Training findest du in unserer App! Bei individuellen Fragen zum Verhalten deines Hundes, unterstützen wir dich gerne in unserem Trainer-Chat.

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Hund ohne Hundeschule erziehen – geht das?

Die Hundeschule gehört für viele Neu-Hundehalter quasi mit zur Erstausstattung, doch spätestens seit der Coronapandemie, stellen sich viele Hundehalter die Frage, ob sie ihren Hund auch ohne Hundeschule erziehen können.

Damit wir dieser Frage nachgehen können, ist es wichtig zu verstehen, was Hundeerziehung überhaupt bedeutet.

Was ist Erziehung?

Bei der Erziehung geht es in erster Linie darum, deinen Hund mit den Regeln und Leitlinien für das Zusammenleben vertraut zu machen. Dazu gehört die Kommunikation mit Artgenossen und dem Menschen, die Gewöhnung an die neue Umgebung und Umwelt, das Erlernen von Regeln und Grenzen im Zusammenleben mit dem Menschen und anderen Lebewesen im neuen Zuhause sowie die Kompetenz Probleme zu lösen, mit Stress umzugehen und gewisses Maß an Frustration auszuhalten.

Das Erlernen von Kommandos, wie Sitz, Platz, Fuß sind Kompetenzbereiche aus dem Hundetraining und bauen auf dem Gerüst der Hundeerziehung auf. Ohne die Grundlage einer guten Hundeerziehung, kann ein Hund zwar trainiert werden, jedoch schütz es nicht vor Verhaltensauffälligkeiten, eine gute Erziehungsarbeit hingegen schon.

Was macht die klassische Hundeschule?

In einer klassischen Hundeschule beginnt der Einstieg in der Regel mit der Welpengruppe. Hier gibt es zwei grundlegende Gruppen zu unterscheiden:

Welpenspielgruppe:

  • Hier liegt der Fokus auf der Sozialkompetenz der Welpen.
  • Die Gruppen sind nicht größer als maximal 6 Hunde.
  • Es wird darauf geachtet, dass die Hunde sich nicht hetzen oder gar mobben.
  • Es werden den Hunden natürliche Reize präsentiert, die in ihrer Umwelt und im Alltag vorkommen.
  • Die Hunde werden nicht sich selbst überlassen und der Hundetrainer kann das Verhalten der Hunde deuten, Fragen beantworten und greift ein, wenn es nötig ist.

Welpenschule:

  • Hier liegt der Fokus auf dem Erlernen erster Kommandos.
  • Die Welpen lernen bereits Sitz und Platz sowie kleine Strecken an der Leine zu laufen und auf ihren Namen und Rückruf zu hören.
  • Es gibt selten bis keine Spielpausen.
  • Die Gruppengröße ist meist > 6 Hunde.
  • Der Hundetrainer zeigt dir, wie dein Hund in ein bestimmtes Verhalten gebracht werden kann und nutzt dabei lerntheoretische Methoden z.B. Klassische und/oder Operante Konditionierung.

Ausnahmen: Natürlich gibt es auch Hundeschulen, die in ihrer Welpengruppe Sozialkompetenz und das Training der Grundkommandos mischen. Wenn du dich für eine von beiden Gruppen entscheidest, solltest du die verantwortungsvolle Spielgruppe immer vorziehen. Das Erlernen von Kommandos hat bei der Hundeerziehung keinen wichtigen Stellenwert und kann auch nach der Pubertät problemlos trainiert werden. Eine gute Sozialkompetenz hingegen muss spätestens bis zum 6. Lebensmonat erlangt werden und sollte im besten Fall schon beim Züchter erfolgen und später im neuen Zuhause weiter ausgebaut werden.

Nach der Welpengruppe, wird spätestens der Fokus auf das Trainieren von Kommandos gelegt. Dein Hund lernt, Sitz, Platz, Fuss laufen, den Rückruf sowie neue Beschäftigungsmöglichkeiten kennen.

Können Verhaltensprobleme durch die Hundeschule vorgebeugt werden?

Diese Frage, kann leider nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden. Da es auch einige Hundeschulen gibt, die viel Wissen zur Hundeerziehung vermitteln und somit den Hundehaltern gute Voraussetzungen dafür geben, dass ihr Hund gut erzogen wird. Jedoch können Verhaltensprobleme auch aufgrund negativer Erfahrungen entstehen, die nach der Hundeerziehung stattgefunden haben.

Verhaltensprobleme, die durch die Kontrolle des Halters beeinflussbar sind, z.B. Anspringen, Futter stehlen oder das Jagen von Joggern und Radfahrern, können in der Regel nicht durch einen Besuch in der Hundeschule vorgebeugt werden und können je nach fehlender Kompetenz der Hundeschule manchmal sogar verstärkt werden.

Wie kann ich meine Entscheidung für oder gegen eine Hundeschule fällen?

Die Verunsicherung bei der Suche nach der richtigen Hundeschule ist groß, daher ist es nicht nur wichtig sich ausgiebig über die Arbeit und Erfahrung der Hundetrainer zu informieren, sondern vor allem sich auch selbst Wissen über Hunde anzueignen. Hunde lernen am besten im Alltag, was auch bedeutet, dass die Hundeschule allein, niemals reichen wird, deinen Hund zu erziehen. Wir empfehlen daher immer den Besuch einer Welpenspielstunde, um die soziale Kompetenz deines Hundes zu fördern, zudem solltest du dich gründlich über das Verhalten von Hunden informieren und Zuhause die Erziehung deines Welpen verantwortungsvoll übernehmen. Dabei lässt du dich am besten durch einen Trainer unterstützen, z.B. mithilfe unseres Trainer-Chats in der Pupy App. Der Besuch eines fortgeschrittenen Kurses in der Hundeschule macht vor allem dann Sinn, wenn du dich gerne mit anderen Hundehaltern austauscht und gefallen daran findest, auf einem Hundeplatz zu trainieren. Es ist jedoch kein Muss und dein Hund ist nicht automatisch schlechter erzogen, wenn du darauf verzichtest. Alles kann, nichts muss!

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Ist mein Hund dominant? Mache den Test!

Der Begriff Dominanz wird leider noch in vielen Online-Artikeln und den Sozialen-Medien fälschlicherweise als eine Charaktereigenschaft von Hunden interpretiert. Typische Aussagen sind z.B.: “Wenn dein Hund, einem anderen Hund die Pfote auflegt, ist er dominant”, “Wenn dein Hund sich groß macht und die Rute hochträgt, ist er dominant”, “Wenn dein Hund sich aggressiv gegenüber anderen Hunden verhält, ist er dominant” usw. Leider sind diese Aussagen unzureichend und teilweise sogar völlig falsch! Deswegen möchten wir dir mit diesem Beitrag einen Überblick darüber geben, was Dominanz wirklich ist und warum es kein Problem darstellt, wenn dein Hund in einer Situation dominant ist.

Was ist Dominanz?

Dominanz ist ein Beziehungsmerkmal und keine Charaktereigenschaft. Das bedeutet, dass dein Hund nicht einfach als dominant beschrieben werden kann, sondern es mindestens einen weiteren Hund geben muss, der sich deinem Hund freiwillig (nicht gezwungenermaßen) unterordnet. Da es sich hier um ein Beziehungsmerkmal handelt, ist es nötig, dass eine Beziehung zwischen zwei Hunden entsteht. Hunde, die sich gerade zum ersten Mal sehen, können nur schwer eine Dominanzbeziehung haben. Dein Hund wäre in einer Beziehung der Dominante, wenn er über einen konstanten Zeitraum regelmäßig seine Interessen gegenüber die des anderen Hundes durchsetzt und sich der andere Hund genauso regelmäßig unterordnet, um einen Konflikt zu vermeiden. Es entsteht aufgrund der Dominanzbeziehung kein Konflikt zwischen den Hunden. Dominanz ist also eine Vermeidung von Auseinandersetzung und nicht der Grund für eine solche.

Wichtig: In einer Dominanzbeziehung kann der Dominante zwar jederzeit seine Ziele durchsetzten, er kann sich aber auch zurücknehmen und auf sein Recht sich durchzusetzen verzichten.

Ist mein Hund dominant?

Häufig entstehen in der Beziehung zwischen Mensch und Hund Missverständnisse, durch die der Glaube entsteht, dass dein Hund dir gegenüber dominant ist. Das kann natürlich der Fall sein, jedoch würde es dann bedeuten, dass du dich deinem Hund freiwillig unterordnest.

Macht dein Hund dir jedoch den Platz auf dem Sofa streitig oder zeigt dir die Zähne, wenn du seinem geliebten Knochen zu nahe kommst, hat dies rein gar nichts mit Dominanz zu tun, sondern es handelt sich um Protest gegenüber deiner Maßnahmen. Hier liegt das Problem auf der Beziehungsebene zwischen dir und deinem Hund und kann mithilfe klarer Strukturen und Erziehung auch wieder gelöst werden. Lasse dich hierzu gerne von unseren professionellen Hundetrainern im Trainer-Chat beraten.

Viele Übungen, wie z.B. “Nein” und “Aus”, können dazu beitragen, dass dein Hund spielerisch lernt, Ressourcen mit dir zu tauschen. Ein liebevoll aufgebautes Tauch-Ritual ermöglicht es dir, deinem Hund alles abzunehmen, da er gelernt hat, dass er es gleich wiederbekommt oder sogar etwas viel Besseres von dir erwarten kann. Dieses Vertrauen macht einen großen Teil deiner harmonischen Mensch-Hund-Bindung aus. Nehmen wir unserem Hund hingegen einfach etwas ab ohne unser freundschaftliches Ritual oder bedrohen unseren Hund sogar, indem wir uns über ihn beugen und seinen Stock aus seinem Maul reißen, überschreiten wir eine Grenze! In diesem Fall darfst du dich nicht wundern, wenn dein Hund dir die Zähne zeigt oder knurrt.

Zusammenfassung

Halten wir nochmal fest: Dominanz ist ein Beziehungsmerkmal, welches Konfliktsituationen vermeidet. Für eine dominante Rolle in einer Beziehung ist es nötig, dass sich beide Beziehungspartner kennen und sich ein Hund dem anderen freiwillig unterordnet, um einen Konflikt zu vermeiden. Der dominante Beziehungspartner kann seine Bedürfnisse durchsetzen, muss es aber nicht.

Hunde können gegenüber ihren Menschen Protestverhalten zeigen, welches nichts mit Dominanz zu tun hat. Ein Hund kann nur dominant gegenüber seinem Menschen sein, wenn dieser sich seinem Hund freiwillig unterordnet. Zeigt dein Hund dir gegenüber Drohsignale, wenn du ihm etwas abnehmen möchtest oder dich neben ihm auf das Sofa setzt, muss an der Mensch-Hund-Bindung und dem Vertrauen gearbeitet werden, wie das geht, erfährst du in unserer App.

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Können Hunde Angst riechen? Wie gut können Hunde wirklich riechen?

Der Geruchssinn unseres Hundes ist vergleichbar mit einem Hochleistungscomputer. Mit ihren über 220 Millionen Riechzellen (vgl. der Mensch hat ca. 5 Millionen), riechen Hunden je nach Rasse 10 000 bis 100 000 Mal besser als wir Menschen. Kein Wunder also, dass der Hundenase erstaunliche Fähigkeiten und Einsatzbereiche zugeschrieben werden.

“Mein Hund liest Zeitung”

… diese Aussage hören wir häufig von Hundehaltern, wenn die geliebte Fellnase gerade mal wieder mit Schnüffeln und Markieren beschäftigt ist. Und tatsächlich, es stimmt! Der Geruchssinn und die soziale Interaktion deines Hundes sind stark miteinander verknüpft. Wenn Hunde sich z.B. gegenseitig an ihren Geschlechtsteilen riechen, tauschen sie ähnlich viele Informationen aus, wie wenn wir uns das Instagramprofil unserer Freunde anschauen – der Unterschied, die Informationen, die Hunde über chemische Botenstoffe (Pheromone) teilen, sind ungefiltert und echt.

Welche Informationen werden über den Geruch vermittelt?

  • Alter
  • Geschlecht
  • Gesundheitszustand
  • Reproduktionsstatus (Ist mein gegenüber Paarungsbereit?)
  • Sozialer Status
  • Gemütszustand
  • Verwandtschaftsgrad
  • Genetische Unterschiede
  • Herkunft (Wo war mein Gegenüber gerade?)
  • u. v. m.

Hunde kommunizieren hauptsächlich Informationen zu Territorial- und Sexualverhalten sowie über die Mutter-Kind-Bindung.

Können Hunde also auch Angst riechen?

Dass wir Stimmungen auf unseren Hund übertragen können, ist bereits keine wissenschaftliche Neuheit mehr. Doch spielt neben Mimik, Gestik und unserem veränderten Her-Kreislauf-System auch unser Geruch eine tragende Rolle bei der Stimmungsübertragung?

Anhand von Schweißproben (von glücklichen Menschen, ängstlichen Menschen und neutralen Menschen) wurde untersucht, ob Hunde Angst wirklich riechen können. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde tatsächlich ein verändertes Verhalten bei den Schweißproben von angsterfüllten Menschen zeigten im Vergleich zu den glücklichen und neutralen Menschen. Eine erhöhte Herzschlagrate, unsicherer und häufiger Blickkontakt zum Halter zeigten an, dass Angst für unsere Hunde sehr wohl über den Geruchssinn wahrgenommen werden kann. Vermutlich dient diese Fähigkeit dazu, dass Hunde die Gefühle ihrer Menschen so besser einschätzen können.

Somit lernen wir mal wieder, dass wir unserem Hund wirklich nichts vorzuspielen brauchen, er hat uns schon lange durchschaut bzw. den Braten gerochen, ehe wir selbst wissen, was wir eigentlich gerade fühlen.

Wenn du die Nase deines Hundes jetzt so richtig auf den Prüfstand stellen möchtest, dann lade dir unsere App herunter und bringe deinem Hund “Die Geldsuche” bei! Du wirst staunen, wie präzise der Geruchssinn deines Hundes ist und lernst deinen Hund noch besser kennen.

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Silvester Training mit Hund – die besten Tipps

Silvester bedeutet für viele Hunde Stress.

Lautes Knallen, Zischen und komische verbrannte Gerüche sind besonders für junge Hunde neu und nicht einschätzbar. Daher ist es so wichtig, dass du deinen Hund, frühst möglich auf diese Zeit im Jahr vorbereitest.

Wir zeigen dir die 3 besten Tipps, wie du ein entspanntes Silvester mit deinem Hund verbringen kannst:

1 Präventives Geräuschtraining

Damit dein Hund erst gar keine Angst vor Geräuschen entwickelt, solltest du ihn präventiv auf laute Situationen, wie Silvester, Baustellenlärm oder Handwerksarbeiten im Haus vorbereiten. Dabei ist es wichtig, dass dein Hund sich den Reizquellen selbständig nähern und sich auch wieder davon entfernen darf.

Mehrere Studien konnten bereits zeigen, dass Hunde, die bereits im Welpenalter lernten, mit verschiedenen Geräuschen umzugehen, nur sehr selten an einer Geräuschangst im Erwachsenenalter litten. Auch bei Hunden, die bereits erwachsen sind, kann dieses Training zu einer Linderung der Angst führen.

Um deinen Hund präventiv mit verschiedenen Geräuschen vertraut zu machen, kannst du:

  • Deinem Hund eine Playlist mit Silvesterfeuerwerk vorspielen (erst leise, dann nach und nach lauter), während er eine Beschäftigung bekommt, die er gerne ausführt, z.B. ein Futterpuzzle lösen oder Tricks machen.
  • Die Geräusche Playlist abspielen, wenn dein Hund mit einem anderem souveränen und nicht ängstlichen Hund zusammen spielt.
  • Eine Kiste mit klappernden und raschelnden Gegenständen füllen (die deinen Hund nicht verletzten können) und darin verschiedenen Leckerlis verstecken, die dein Hund suchen darf.

2 konditionierte Entspannung

Die konditionierte Entspannung ist ein wahrer Alltagshelfer, der dir nicht nur in Stresssituationen mit deinem Hund hilft, sondern auch im Alltag für Ruhe und Entspannung sorgen kann.

Bei der konditionierten Entspannung lernt dein Hund sich auf ein Wort und eine Berührung von dir zu entspannen. Dafür ist es wichtig, dass du zunächst in einer entspannten Atmosphäre trainierst, z.B. wenn dein Hund gerade ruht. Dein Hund profitiert zudem davon, dass du bei dieser Übung ebenfalls Ruhe ausstrahlst, denn die Stimmungsübertragung ist ein wichtiger Aspekt der Mensch-Hund-Bindung.

Trainiere so die konditionierte Entspannung:

  • Bringe deinen Hund ins „Sitz“ und setzte dich auf einen Stuhl hinter ihn.
  • Lege beide Hände an die Brust deines Hundes und streichle ihn von dort aus langsam zu den Pfoten herunter. Dabei wiederholst du das Wortsignal „Cool“.
  • Mache diese Übung über eine Woche 5 Minuten täglich. Eine detaillierte Videoanleitung findest du in unserer App.

3 Vorbereitung und Ablenkung

Nachdem dein Hund auf den Silvesterabend vorbereitet ist, gilt es dein Zuhause vorzubereiten, um für deinen Hund möglichst viel Schutz zu bieten:

  • Lasse deinen Hund an Silvester oder bei Gewitter nicht alleine.
  • Besprich dich mit deinem Tierarzt, falls dein Hund bereits Panik an Silvester bekommen hat.
  • Ziehe, falls möglich, die Vorhänge zu oder lasse die Rollläden herunter, um die visuellen und akustischen Reize abzumildern.
  • Schalte ein Radio oder deinen Fernseher an, um eine andere bekannte Geräuschquelle zu erzeugen.
  • Verneble Lavendelöl (falls ihr ätherische Öle bei der konditionierten Entspannung verwendet habt)
  • Sichere deinen Hund auf dem Spaziergang doppelt über Geschirr und Halsband oder besorge dir ein spezielles Panikgeschirr, wenn dein Hund sensibel auf Geräusche reagiert.
  • Gehe in Gegenden spazieren, wo wenig geknallt wird und vermeide es kurz vor Mitternacht, mit deinem Hund an Silvester herauszugehen.

Du willst deinen Hund optimal auf Silvester vorbereiten? Dann Lade starte jetzt mit dem Silvestertraining und lasse dich mit unserer App Schritt für Schritt zum Ziel begleiten.

Wir wünschen dir ein entspanntes Silvester mit deinem Hund 🐶

Dein Pupy Team

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Silvester mit Hund – So erkennst du Stress, Angst und Furcht.

Silvester ist für viele ein Anlass zu feiern. Partys, laute Musik, Wunderkerzen und Feuerwerk gehören einfach mit dazu. Doch viele Hundehalter, haben ein eher mulmiges Gefühl, wenn sie an Silvester denken. Der Grund: Ihr Hund hat Angst.

Doch wie erkennst du eigentlich, ob dein Hund Angst, Stress oder Furcht hat und wann solltest du handeln?

In diesem Blogbeitrag lernst du den Unterschied zwischen Angst, Stress und Furcht kennen und lernst die spezifischen Signale deines Hundes zu erkennen.

F.A.S. – Furcht, Angst, Stress

Furcht → Ist eine gerichtete Reaktion auf eine (auch zu bewältigende) bedrohliche Situation.

Angst → Ist eine ungerichtete Reaktion auf eine Erfahrung oder nicht konkret erfassbare Situation, die scheinbar nicht zu bewältigen ist.

Stress → ist eine unspezifische Reaktion des Körpers auf eine (auch potenzielle) Belastung.

Stressoren, können eine solche Belastung hervorrufen.

Hat mein Hund Angst?

Die beste Möglichkeit, um festzustellen, ob dein Hund Furcht, Angst oder Stress hat, ist auf seine Körpersignale zu achten.

Mögliche erste Anzeichen von F.A.S. können sein:

  • leicht nach hinten oder zur Seite gerichtete Ohren
  • gesenkte Rute
  • gefurchte Stirn
  • langsamere Bewegungen oder Erstarren
  • leicht erweiterte Pupillen
  • sich nach dem Halter umsehen
  • hektisches suchen nach Fluchtmöglichkeiten
  • hecheln mit engerer Maulöffnung
  • verweigern von Futter oder schnellere Futteraufnahme
  • stärkeres kauen auf Spielzeug
  • unspezifische individuelle Anzeichen

Zeigt dein Hund eines oder mehrere dieser Anzeichen, gilt es bereits Management Maßnahmen zu ergreifen.

Meinen Hund bei Angst beruhigen:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deinen Hund bei Angst, Stress, Furcht beruhigen kannst. Hier ein paar Beispiele:

  • Nähe anbieten und ggf. streicheln
  • Schutz anbieten z.B. Hundebox, zwischen den Beinen, unter einem Tisch etc.
  • Ablenkung z.B. durch Futterpuzzle oder gemeinsames Spielen
  • Bewegung (bitte nicht an Silvester draußen, sondern lieber innerhalb des Hauses)
  • Konditioniertes Entspannungssignal (jetzt kostenloses Training starten!)
  • Stressoren (an Silvester z.B. Licht und Geräusche) abmildern, z.B. Fenster abdunkeln, Fernseher oder Radio einschalten
  • Deinen Hund nicht alleine lassen
  • Spezifische Rituale zwischen dir und deinem Hund

Wir hoffen, diese Tipps helfen dir und deinem Hund weiter! Falls du noch mehr zum Verhalten deines Hundes lernen möchtest oder gleich mit dem Silvestertraining beginnen möchtest, dann lade dir jetzt unsere App herunter!

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Mein Hund bellt im Auto – was kann ich tun?

Kann dein Hund bei der Autofahrt so richtig entspannen? Nein? Dann geht es dir, wie vielen Hundehaltern. Denn obwohl der geliebte Familienhund am liebsten überall mit hingenommen werden soll, wird oft vergessen, dass Autofahren genauso geübt werden muss, wie Sitz und Platz!

Warum bellt mein Hund im Auto? – Ursachen:

Um ein Problem an der Wurzel zu packen, müssen wir zunächst die Ursache herausfinden. Die Ursachen, warum dein Hund im Auto unruhig ist oder sogar winselt und bellt sind sehr vielfältig. Ist dein Hund noch nie Auto gefahren und hat bei seiner ersten Fahrt eher Erfahrungen mit Übelkeit, Aufregung und gestressten Menschen gemacht, verbindet er zunächst nichts Positives mit der Fahrt. Ähnlich wie Hunde, die mit dem Auto lediglich zu den Untersuchungen beim Tierarzt oder Hundefriseur gefahren werden.

Weitere Ursachen, können sein:

  • Stress, Angst oder Furcht
  • Übelkeit
  • Frust
  • Schmerzen
  • Unterforderung oder Überforderung
  • Mobbing im ökologischem Sinn

Warum kann auch Mobbing eine Ursache sein?

Der ökologische Begriff von Mobbing bei Haushunden, beschreibt das Anzeigen von einer auftauchenden, potenziellen Gefahr, durch schrille, lautstarke und oftmals auch mit heftigen Bewegungen verbundene Warnlaute – oder einfach gesagt, durch heftiges Bellen. Diese Warnlaute schienen eines der ersten Dienste gewesen zu sein, die der Hund für den Menschen übernahm. Mit zunehmender Enge z.B. in einem geschlossenen Raum oder eben einem Auto kann Mobbing-Verhalten vermehrt gezeigt werden.

Autofahren mit Hund muss gelernt werden

Was kann ich nun tun, damit mein Hund sich während der Autofahrt entspannt? Falls dein Hund noch keine negativen Erfahrungen mit dem Autofahren gesammelt hat, empfehlen wir dir, ihn ganz langsam an das Autofahren zu gewöhnen:

DAS AUTOFAHR-TRAINING FÜR ANFÄNGER UND WELPEN

Dein Hund hat noch keine negativen Erfahrungen mit dem Autofahren gesammelt.

  • Gehe mit deinem Hund zunächst spazieren und achte darauf, dass alle seine weiteren Bedürfnisse (Trinken, Fressen, Schlafen, Spielen, Zuneigung) so gut es geht erfüllt sind. Dann übt ihr zunächst, das entspannte Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Eine genaue Anleitung dazu findest du in unserer App.
  • Nachdem dein Hund einige Male entspannt ein- und ausgestiegen ist machst du Zuhause eine kleine Pause, wo dein Hund die Möglichkeit hat sich zu entspannen (15-20 Minuten).
  • Anschließend geht es erneut zum Auto, wo dein Hund das erste Mal im Auto gesichert wird. Dazu legst du deinem Hund schon bevor er in das Auto steigt, sein Sicherheitsgeschirr an. Falls du eine Hundebox benutzt, lässt du deinen Hund einfach, wie davor trainiert einsteigen und belohnst ihn anschließen.
  • Dann sicherst du deinen Hund im Auto, gibst ihm etwas zur Entspannung und Beschäftigung. Hier kannst du intuitiv entscheiden, was deinem Hund guttut, solange es ungefährlich für deinen Hund ist. Einige Hunde schlecken gerne an einem gefüllten KONG, kauen auf einem Tau herum oder entspannen sich, wenn sie einen bestimmten Dufstoff (Adaptil) oder bestimmte Musik (Relaxopet, Entspannungsmusik) hören. Ein zuvor konditioniertes Entspannungssignal, kann sich ebenfalls positiv auswirken.
  • Nachdem dein Hund seine Beschäftigung bekommen hat, startest du den Motor. Reagiert dein Hund entspannt auf das Geräusch, kannst du eine erste ruhige Strecke mit deinem Hund fahren. Wichtig ist, dass du darauf achtest, die Fahrten entspannt zu beenden und dich nicht auf ein bestimmtes Kilometerziel fokussierst. Die erste Fahrt können auch nur wenige Meter sein! Nach und nach kannst du die Strecken dann behutsam steigern.
  • Wie schnell du die Strecken verlängern kannst und wie lange es braucht, bis dein Hund sich im Auto entspannt ist sehr individuell.

DAS AUTOFAHR-TRAINING FÜR UNRUHIGE HUNDE

Dein Hund kennt bereits das Fahren mit dem Auto, zeigt aber Anzeichen von Stress.

  • Gehe mit deinem Hund zunächst spazieren und achte darauf, dass alle seine weiteren Bedürfnisse (Trinken, Fressen, Schlafen, Spielen, Zuneigung) so gut es geht erfüllt sind. Dann übt ihr zunächst, das entspannte Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Eine genaue Anleitung dazu findest du in unserer App.
  • Nachdem dein Hund das entspannte Ein- und Aussteigen gelernt hat, machst du eine Trainingspause von 20 Minuten und wiederholst anschließend die Übung ein weiteres Mal. Das war es dann erstmal für den ersten Trainingstag.
  • Am nächsten Tag beginnst du damit ein Ritual aufzubauen. Nutze dafür verschiedenen Hilfsmittel z.B. einen Duftstoff (Adapitl, Lavendelöl), welches du ca. 30 Minuten, bevor dein Hund in den Wagen einsteigt als Spray versprühst.
  • Dann holst du deinen Hund und sicherst ihn im Auto und gibst ihm eine Kaubeschäftigung z.B. einen gefüllten KONG.
  • Anschließend setzt du dich auf den Fahrersitz und wartest bis dein Hund beginnt sich mit dem Kauartikel zu beschäftigen. Dann beendest du das Training, wenn dein Hund sich einige Zeit entspannt verhalten hast. Funktioniert das beginnst du damit den Motor zu starten oder anschließend auch kleinere Strecken zu fahren. Achte auch hier immer darauf, dass die Fahr entspannt beendet wird.

Weitere Trainingstipps:

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Hundebegegnungen meistern – Wie lernt mein Hund andere Hunde zu ignorieren?

Hundebegegnungen sollten eigentlich etwas völlig natürliches im Alltag mit seinem Hund sein. Doch für sehr viele Mensch-Hund-Teams bedeutet es Stress. Sei es, weil der eigene Hund wild an der Leine zieht, bellt oder nach vorne springt oder weil ein fremder Hund unangeleint auf dich und deinen Hund zustürmt – die Begegnung mit anderen Mensch-Hund-Teams ist nicht immer einfach.

Hundebegegnungen meistern

Allein dieser Titel „Hundebegegnungen meistern“ sorgt schon bei vielen Menschen dafür, dass sich ihr Puls leicht erhöht. Trotzdem wollen wir dir heute zeigen, dass es weder einen Grund geben muss beim Kontakt mit anderen Mensch-Hund-Teams in Panik zu verfallen, noch gibt es einen Grund dafür, dass dein Hund lernen sollte andere Hunde zu ignorieren.

Deinem Hund beizubringen andere Hunde zu ignorieren, würde bedeuten, dass wir ihm verbieten sozial mit anderen Hunden zu interagieren. Da unser Hund aber für ein glückliches Hundeleben den Kontakt zu anderen Hunden braucht, es im Tierschutzgesetz sogar vorgeschrieben ist und eine Hundebegegnung dadurch auch nicht zwingend besser wird, raten wir davon ab.

Besser ist, wenn dein Hund lernt, entspannt durch Hundebegegnungen zu gehen. Dafür müssen folgende Regeln eingehalten werden.

  1. Beide Mensch-Hund-Teams (Hund und Mensch) müssen den Kontakt wollen. Achte dabei auf die Körpersprache deines eigenen Hundes und die des anderen Mensch-Hund-Teams.
  2. Die Hunde haben erst Kontakt, nachdem du deinem Hund die Freigabe dazu gibst.
  3. An der Leine wird nicht gespielt.
  4. Die Leine bleibt im Kontakt mit anderen Hunden immer locker.
  5. Sobald einer der Hunde Anzeichen von Angst, Stress oder Furcht zeigt, wird der Kontakt unterbrochen und von den Hundehaltern untereinander kommuniziert.

Wie mein Hund lernt entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen

Natürlich solltest du mit deinem Hund zunächst üben, dass er nicht zu jedem Mensch-Hund-Team hinzieht. Das machst du, indem du mit deinem Hund die Leinenführigkeit und Impulskontrolle trainierst.

  • Dein Hund sollte lernen, schnellen Reizen, wie z.B. einem geworfenen Ball zu widerstehen. Erst bei Blickkontakt mit dir bekommt er entweder ein „Weiter“ und du gehst mit ihm an der Leine weiter oder ein „Ok“ und er darf den Ball holen.
  • In Hundebegegnungen erhöhst du zunächst den Abstand zu anderen Mensch-Hund-Teams und belohnst auch hier Blickkontakt, entweder mit Futter/Spiel oder falls das andere Mensch-Hund-Team einverstanden ist, mit Hundekontakt.

Euer Ziel ist, die Leine locker zu lassen. Je lockerer die Leine, desto entspannter bist du und dein Hund.

Mehr Tipps zum Thema Leinenführigkeit findest du in unserer App.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Training mit deinem Hund!

Dein Pupy-Team

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Wie viel Stunden schlafen Hunde am Tag?

Schlaf, Ruhe und Entspannung sind nicht nur wichtig in unserem Leben, sondern auch im Leben deines Hundes. Bekommt dein Hund zu wenig Schlaf, kann das nicht nur folgen auf seine Stimmung haben, sondern auch negative Auswirkungen auf sein Lernverhalten, seinen Stoffwechsel und letztendlich seine Gesundheit.

In diesem Beitrag erfährst du, wie viel Schlaf dein Hund braucht, um gesund und glücklich zu sein. Außerdem zeigen wir dir, wie dein Hund sich am besten Erholen kann und welche Routinen ihn dabei unterstützen.

So viel Schlaf braucht mein Hund

Der Schlafrhythmus von Hunden verläuft, wie bei uns Menschen zyklisch und umfasst mehr Schlafstunden in der Nacht, als am Tag. Doch wie dir bestimmt schon aufgefallen ist, schläft dein Hund auch ziemlich häufig, wenn du arbeitest, kochst, oder im Café sitz. Beobachtungen an Straßenhunden konnten zeigen, dass sie ca. 50 bis 70 Prozent eines 24-Stunden-Tages mit Schlafen oder Ruhen verbrachten. Für ein gesundes Hundeleben empfehlen wir für erwachsene Hunde ca. 16-18 Stunden Schlaf und für Welpen und kranke Hunde ca. 20 Stunden.

Wie schlafen Hunde?

Du wirst dich bestimmt wundern, warum dein Hund so viele Stunden am Tag schlafen soll und das die restlichen Stunden ja kaum für euere täglichen Routinen reichen. Aber wir können dich beruhigen, dein Hund soll zukünftig nicht 16 Stunden am Stück schlafen, sondern verteilt über Tag und Nacht.

Meistens schlafen Hunde ca. 20-30 Minuten am Stück und durchlaufen dabei ein schnelles Muster aus Wachsein, Übergangsstadium, leichter Langsamschlaf, tiefer Langsamschlaf (meist NREM-Schlaf) und REM-Schlaf. Der REM-Schlaf oder auch Rapid-Eye-Movement-Schlaf ist eine sehr unruhige Phase des Schlafs und du kannst ihn oft an der Bewegung von Augen oder Gliedmaßen erkennen. Der NREM-Schlaf oder Non-Rapid-Eye-Movement-Schlaf ist hingegen ruhig und tief.

Warum ist der Schlaf für Hunde wichtig?

Ein gesunder und tiefer Schlaf dient nicht nur der Erholung und der Energieerhaltung sondern ist auch wichtig für wichtige Lernprozesse im Gehirn. So werden Erfahrungen, die im laufe des Tages gesammelt werden, sortiert und wichtige Informationen im Langzeitgedächtnis abgespeichert wohingegen unwichtiges wieder gelöscht werden.

Forscher fanden sogar heraus, dass Hunde, die nach einer Lernaufgabe eine Ruhepause von 20-30 Minuten machten, bessere Lernerfolge erzielten, als Hunde, die keine Zeit zum schlafen bekamen. Dabei wurde auch festgestellt, dass Hunde über ein deklaratives Langzeitgedächtnis verfügen, welches dafür sorgt, dass Hunde sich über einen langen Zeitraum an detaillierte Ereignisse zu erinnern können.

Folgen von Schlafmangel

Bekommt ein Hund zu wenig Schlaf, kann dies fatale Folgen für seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben. Aufgrund der fehlenden Erholung während des Schlafs werden viele Hunde gereizt und zeigen Verhaltensauffälligkeiten, wie Unruhe und Raslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, übertriebenes Aggressionsverhalten oder auch überdrehtes Verhalten. Zudem neigen Hunde, die unter Schlafmangel leiden, häufiger zu Krankheiten, da das Immunsystem geschwächt ist. Der Stress den ein Hund unter Schlafentzug erfährt kann zur Langzeitfolge haben, dass dein Hund chronische Krankheiten des Herz-Kreislauf- und/oder Magen-Darm-Systems bekommt.

Unterstütze deinen Hund Ruhe und Erholung zu finden

Damit dein Hund ausreichend Schlaf und Erholung bekommt, braucht er einen Ort an dem er ungestört Rückzug findet – am besten in einem gemütlichen Hundebett. Der Platz für das Hundebett sollte nicht in Durchgangsräumen oder dem Flur sein, da dein Hund sonst dauernd gestört wird. Am besten stellst du das Hundebett an einem Ort auf, wo du dich häufig aufhältst aber wenig aktiv bist z.B. das Wohnzimmer oder falls du im Home-Office arbeitest im Arbeitszimmer. Trainiere mit deinem Hund das im Hundebett zu bleiben, damit du ihn im Laufe eines Tages dorthin schicken kannst.

Viele Hunde müssen zuerst lernen sich auch wirklich zu entspannen, während ihr Mensch seinen Alltag erlebt. Daher ist es wichtig, dass dein Hund lernt im Hundebett liegen zu bleiben, während du z.B. etwas im Haushalt erledigst. Besonders Welpen und junge Hunde sind sehr neugierig und würden dir ansonsten den ganzen Tag hinterherlaufen obwohl sie eigentlich todmüde sind. Ruherituale, wie unsere Entspannungsübung in der App oder gemeinsames kuscheln auf dem Sofa, können deinen Hund dabei unterstützen ausreichend Ruhe und Schlaf zu bekommen.

Ein letzter Tipp

Auch wenn der Alltag stressig ist und du viel auf deiner To-Do-Liste stehen hast, lohnt es sich, dich gemeinsam mit deinem Hund für ein paar Minuten zu entspannen. Lasse dich mit unserer App täglich an das Entspannungsritual erinnern und schaffe dir und deinem Hund Raum für eine kleine Pause zu zweit.

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Training für Welpen: Wo fange ich am besten an?

Sobald ein kleiner Hund zum neuen Familienmitglied wird, machen wir uns Gedanken über seine Erziehung. Natürlich wollen wir nur das Beste für den Kleinen! Aber wo anfangen?

Wo fange ich bei der Erziehung eines Welpen an?

Anders als vielleicht gedacht, startet die Erziehung deines Welpen, sobald er bei dir eingezogen ist. Denn Welpen brauchen eine klare Struktur, an die sie sich nach und nach gewöhnen müssen. Beginnen kannst du z.B. mit der Stubenreinheit. Dabei ist es wichtig, dass du dir, noch bevor du deinen Welpen beim Züchter abholst, Gedanken darüber machst, wo dein Welpe zukünftig sein Geschäft verrichten soll. Noch bevor dein Welpe sein neues Zuhause kennenlernt, wird dieser ab sofort gültige Pipi-Platz aufgesucht – damit das erste Missgeschick schon umgangen wird. Ab diesem Zeitpunkt gehst du am besten alle 1,5 bis 2 Stunden mit deinem Welpen zu diesem Pipi-Platz.

Auch spielerisch kannst du deinem Welpen bereits am ersten Tag einige Regeln beibringen. Die Beißhemmung lernen Welpen ganz leicht, indem du das Spiel mit deinem Hund immer dann abbrichst, wenn er seine Milchzähne zu stark einsetzt. Mehr zur Beißhemmung erfährst du hier.

Von besonderer Wichtigkeit ist das Erlernen von Ruhephasen. Denn Welpen brauchen bis zu 20h Schlaf am Tag! Daher richte deinem Welpen bereits vor seiner Ankunft einen Schlafplatz her, der sich an einem ruhigen und dennoch zentralen Ort befindet. Lege einen Kauartikel auf diesen Platz, um deinen Welpen ganz ungezwungen an diesen Ort zu locken.

Die Sozialisierung

Die Sozialisierung deines Welpen beginnt bereits beim Züchter mit dem Öffnen der Augen. Ab diesem Zeitpunkt werden deinem Hund immer wieder verschiedene Reize präsentiert, die ihn auf das Leben an deiner Seite vorbereiten. Kommt dein Welpe ab der ca. 10. Woche zu dir, liegt es in deiner Verantwortung, diesen wichtigen Entwicklungsabschnitt weiterzuführen. Präsentiere deinem Welpen verschiedenen Reize, die im Alltag wichtig sind. Vielleicht machst du mit ihm einen kleinen Ausflug mit dem Auto, stellst ihm andere Hunde vor, gehst in der Nähe eines Spielplatzes spazieren, um ihm zu zeigen, dass es auch kleine, laute und schreiende Menschen gibt oder lässt ihn mit etwas Entfernung eine Baustelle beobachten.

Für die Sozialisierung deines Hundes hast du ca. bis zur 12.-14. Lebenswoche Zeit. In dieser Zeit ist es wichtig, deinem Hund möglichst abwechslungsreiche Reize zu präsentieren, ihn aber nicht zu überfordern! Denke immer an genügend Pausen und Ruhephasen (20h Schlaf/Ruhe!).

Die richtige Kommunikation

Auch die zwischenartliche Kommunikation will auf beiden Seiten gelernt werden. Beschäftige dich mit dem Ausdrucksverhalten deines Hundes und versuche, sie zu verstehen. Im Gegenzug dazu kannst du deinen Hund dabei unterstützen, aktiv mit dir in Interaktion zu gehen. Beim Manding lernt dein Hund durch eine bestimmte Verhaltensweise z.B. ein Sitz, sich mitzuteilen und aktiv um Aufmerksamkeit zu bitten. Die soziale Kommunikation zwischen dir und deinem Hund ist maßgeblich für eure spätere Mensch-Hund-Bindung verantwortlich. Daher raten wir dir, besonders viel Zeit in diesen Bereich zu investieren. In unserer App erfährst du, wie du die Kommunikation mit deinem Hund verbesserst und wirst Schritt für Schritt dabei an die Hand genommen.

Basic Training

Natürlich kannst du mit deinem Hund auch schon einige grundlegende Kommandos trainieren. Zu den wichtigsten Grundkommandos gehören:

  • Sitz
  • Platz
  • Box oder Körbchen
  • Rückruf
  • Leinenführigkeit
  • Nein (Abbruchkommando)

Diese Kommandos können und sollten zu Beginn spielerisch in den Alltag integriert werden. So kann dein Hund Sitz und Platz üben, kurz bevor es Futter gibt. Das Abbruchkommando nutzt du spätestens, wenn etwas in der Küche herunterfällt (das darfst du gerne auch mal bewusst machen) und Rückruf und Leinenführigkeit können ganz leicht beim Spielen mit eingebracht werden. Für das Boxen- oder Körbchentraining raten wir dir, langsam zu starten und nicht mehr als 5 Minuten zu trainieren. Am besten wartet auch im Körbchen oder der Hundebox immer mal wieder ein kleiner Snack, so lernt dein Hund, dass dieser Ort auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Mehr Tipps und Tricks, wie du am besten mit dem Hundetraining startest, erfährst du in unserer App!

Wir wünschen dir viel Freude mit deinem Hund

Dein Pupy-Team