Was ist wichtig bei der Hundeerziehung?
Jeder neue Hundehalter möchte einen gut erzogenen Hund, mit dem man jede Menge Spaß hat, tolle Dinge erleben kann und einen treuen Begleiter an seiner Seite hat. Dafür geht kein Weg an einer guten Hundeerziehung vorbei. Die Frage, wie du deinen Hund erziehst, ist dabei von besonderer Bedeutung. Denn egal was du deinem Hund gerne beibringen möchtest, der Weg dorthin entscheidet, wie erfolgreich und nachhaltig deine Erziehung ist.
Wie erziehe ich meinen Hund?
Es ist sehr wichtig, dass du mit der Erziehung deines Hundes so früh wie möglich beginnst. Im besten Fall hat dein Züchter oder die Pfleger im Tierheim oder auf der Pflegestelle schon eine tolle Arbeit geleistet, auf die du die nächsten Wochen aufbauen kannst.
Es gibt 4 Dinge, die dein Hund in den ersten Wochen bei dir lernen sollte:
- Kommunikation
- Alltagstauglichkeit (Stubenreinheit, Rückruf, Leinenführigkeit, Körbchen – oder Boxtraining, Alleinbleiben)
- Sozialverhalten
- Problemlöseverhalten
Kommunikation
Hunde sind soziale Tiere und möchten sich gerne mitteilen. Damit du dies auf eine kontrollierte Art und Weise förderst, kannst du bestimmte Verhaltensweisen deines Hundes einfangen, indem du diese belohnst, wie z.B. einen Blickkontakt. Schaut dein Hund dich an, belohnst du dieses Verhalten am besten mit etwas, was deinen Hund motiviert, z.B. Futter, Spielzeug oder sozialer Interaktion. Wenn Hunde früh lernen, wie sie sich mitteilen können, kann sich das besonders positiv auf ihr Sozialverhalten und Kognition auswirken.
Natürlich musst auch du als Hundehalter lernen, mit deinem Hund zu kommunizieren. Da Hunde zu einem großen Teil körperlich kommunizieren, ist es wichtig, diese Art von Kommunikation zu lernen und in der Erziehung deines Hundes anzuwenden. So können z.B. vorbeugende Gesten deinen Hund körpersprachlich eingrenzen oder ein Zurücklehnen kann deinen Hund einladen, zur dir zu kommen. Wie du deinem Hund liebevolle Grenzen setzten kannst erfährst du hier.
Alltagstauglichkeit
Bestimmte Grundkommandos sind wichtig, damit dein Hund den Alltag entspannt mit dir meistern kann. Dazu gehört als Erstes die Beißhemmung und auch die Stubenreinheit. Du solltest sofort, nachdem dein Welpe eingezogen ist, regelmäßig mit ihm rausgehen, ca. alle 1-2 Stunden, so vermeidest du Missgeschicke und dein Welpe lernt schnell seinen neuen Platz für das große und kleine Geschäft kennen. Falls doch mal ein Missgeschick passiert, machst du es kommentarlos weg und reinigst die Stelle mit Geruchsentferner.
Auch Rückruf und Leinenführigkeit können spielerisch geübt werden, indem sie immer wieder beim Spielen oder der kleinen Gassirunde geübt werden. Ebenso kannst du deinen Hund mit kleinen Überraschungen in Form von Futter an sein Körbchen oder die Hundebox gewöhnen und dort nach und nach Fortschritte erzielen.
Wichtig ist jedoch, dass du deinen Welpen zu keinem Zeitpunkt überforderst. Integriere die Sachen so in deinen Alltag, dass du selber keinen Stress hast und übe lieber nur 2-5 Minuten und baue es dafür öfter in deinen Tagesablauf ein.
Sozialisierung
Auch der Kontakt mit Artgenossen, verschiedenen Menschen, Kindern und unbelebten Dingen will gelernt sein und muss während der ersten 14 Wochen unbedingt stattfinden und bestenfalls zwischen dem 4-6 Monat nochmal wiederholt werden. Dabei geht es nicht darum, dass das dein Hund mit allen Hunden spielen muss, denn spielen funktioniert am besten mit gleichaltrigen, es sollte darauf geachtet werden, dass dein Hund viele verschiedene Erfahrungen sammeln und abspeichern kann.
Beispiele:
- Ein Auto im stehenden und fahrenden Zustand.
- Baustellenlärm.
- Kinder in verschiedenem Alter.
- Regenschirme (offen/geschlossen/bei Regen)
- Herunterfallende Dinge im Haushalt.
- Straßenbahnen, Busse, Bahnhof
- Im Auto mitfahren
- Hundebegegnungen mit großen und kleinen Hunden mit Schlappohren/Kurzhaar/Langhaar/ohne Rute/ mit Rute/ platter Nase /langer Nase etc.
- Brücken
- Mülltonnen, Müllabfuhrfahrzeuge
- etc.
Problemlöseverhalten
Hunde erfahren in ihrem Leben immer wieder Stress, Angst und Furcht. Damit sie mit diesen Zuständen umgehen können, müssen sie lernen, sich davon schnell wieder zu erholen. Das gelingt am besten, wenn dein Züchter bereits damit begonnen hat, die kleinen Welpen immer wieder liebevoll mit kleinen Stressohren gereizt hat. Ist dein Hund nun bereits bei dir Zuhause, kannst du ihm z.B. kleine lösbare Aufgaben stellen, vor denen er sich zunächst etwas gruselt, sie aber mit deinem Zuspruch überwindet. Solche Übungen findest du in den verschiedensten Kategorien unserer App, schaue dazu gerne in der Kategorie „Welpenerziehung“ vorbei.
Wie lange kann man einen Hund erziehen?
Wie lange die Erziehung eines Hundes dauert, ist je nach Persönlichkeit des Hundes etwas unterschiedlich. Fest steht aber, dass du die Sozialisierung deines Hundes unbedingt bis zum Ende der sensiblen Phase (ca. 3.-14. Woche) abgeschlossen haben solltest. Eine Wiederholung zwischen dem 4.-6. Monat ist ebenfalls wichtig, da in dieser Zeit verschiedene Verknüpfungen im Gehirn gelöscht und andere weiter gefestigt werden.
Nach der Pubertät ist dein Hund trotzdem noch in der Lage, Neues zu lernen und er sollte auch weiterhin mental gefördert werden. Jedoch werden die Verhaltensweisen nicht so nachhaltig abgespeichert, wie während der Zeit der Erziehung deines Hundes in den ersten 12-14 Wochen.
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