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Die 3 häufigsten Fehler in der Welpenerziehung

Aufgepasst! Besonders in den ersten paar Wochen, versuchen wir alles Richtig bei der Erziehung unseres Welpen zu machen. Rund um dich hörst du Tipps und Ratschläge, was du alles machen kannst und was du nicht machen solltest. Wir zeigen dir heute 3 häufige Fehler, die du ganz leicht vermeiden kannst.

Fehler Nr. 1: Zu schnell zu viel wollen

Besonders in den ersten Tagen, wollen wir alles mit unserem Welpen ausprobieren, ihm seine Umgebung zeigen, gemeinsam Spielen, Kuscheln, das neue Körbchen einweihen, am besten schon Sitz und Platz lernen und das tolle Intelligenzspiel aus dem Internet testen.

Doch Vorsicht: Dein Hund hat innerhalb von einem Tag, seine Familie und sein gewohntes Umfeld verloren. Das bedeutet, wirklich alles hat sich für ihn verändert.

Deshalb ist es wichtig, dass du deinem Hund etwas Zeit zum Ankommen gibst und ihn gleichzeitig Stück für Stück mit seiner neuen Welt vertraut machst.

  • Unser Tipp für dich: Lieber alle 2-3 Tage eine neue Sache ausprobieren als an einem Tag alles. So bleibt der Zauber des Neubeginns auch für dich noch ein wenig länger erhalten.

Fehler Nr. 2: Du passt deinen gesamten Alltag an deinen Welpen an

Manchmal kommen wir Menschen auf komische Ideen, z.B. wird plötzlich die Klingel ausgeschalten, ein Pipi-Wecker für den Hund gestellt, oder sogar Nachts vermieden auf Toilette zu gehen, um den schlafenden Welpen bloß nicht aus dem Rhythmus zu bringen.

Fakt ist: Dein Welpe muss lernen, sich an deinen Alltag und deine Gewohnheiten zu gewöhnen.

Nur weil du jede Nacht, um zwei Uhr nochmal auf Toilette gehst, bedeutet es nicht, dass für deinen Hund Action angesagt ist. Er darf lernen, wach zu werden und auch mal nicht sofort beachtet zu werden.

Hunde gewöhnen sich an unsere Routinen, ändern wir diese dauert es vielleicht eine Zeit, bis unser Hund sich neu eingestellt hat, aber er wird sich irgendwann deiner Routine anpassen.

Wichtig: Beachte bitte, dass wenn du dir einen Pipi-Wecker für deinen Hund stellst, du deinem Hund beibringst, dass es immer beim Schellen des Weckers rausgeht. Einige Hunde gewöhnen sich sogar an den zeitlichen Rhythmus und stehen dann alle 2 Stunden auf und wollen raus, obwohl ihre Blase längst länger aushalten würde. Besser ist es, auf die Anzeichen deines Hundes zu achten und bei Unruhe, ständigem Blick zur Tür oder vermehrtem Schnüffeln mit deinem Hund rauszugehen. Nachts kannst du z.B. einen Teil des Schlafzimmers begrenzen, damit du mitbekommst, wann dein Hund unruhig wird und ggf. nochmal raus muss.

  • Unser Tipp für dich: Behalte die Routinen und Regeln im Alltag, die für dich und deinen Hund sinnvoll sind, bei. Entwickle neue Routinen, die deinem Hund Sicherheit geben, aber dich in deinem Alltag nicht stressen.

Fehler Nr. 3: Fehlende Verlässlichkeit

Verlässlichkeit ist einer von 4 wichtigen Bindungsfaktoren für deinen Hund. Verlässlichkeit bedeutet, dass du klar mit deinem Hund kommunizierst, Regeln aufstellst und dafür sorgst, dass sie eingehalten werden. Überlege dir bereits vor dem Einzug deines Hundes, welche Grenzen es gibt, z.B. die Frage, ob dein Hund auf das Sofa oder ins Bett darf. Entscheide dich für oder gegen diese Grenzen und halte sie selbst ein und zwar immer! Wenn dein Hund nichts vom Tisch bekommen soll, dann gilt dies nicht nur von montags bis freitags, sondern auch am Wochenende und an Feiertagen. Wenn dein Hund den Besuch nicht anspringen soll, gilt dies ebenfalls immer! Dafür ist es nötig, deinem Hund zu zeigen, wie er sich in den genannten Situationen zu verhalten hat. Zeigt er ein unerwünschtes Verhalten in einer Situation, ist es an dir deinem Hund zu zeigen, wie er es richtig macht. Das bedeutet nicht, dass du deinen Hund bestrafen musst, sondern, dass du ihm ein neues Verhalten anbietest und ihm signalisierst, das dieses Verhalten in der dargestellten Situation gilt. Dafür ist konsequentes Handeln deinerseits nötig.

  • Unser Tipp an dich: Bleibe fair und halte dich selbst an die Regeln und Routinen, die du für deinen Hund aufgestellt hast. Auch wenn es manchmal schwerfällt, stärkst du durch deine einschätzbare Verhaltensweise die Bindung zu deinem Hund.
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Hund Sitz beibringen – Die besten 5 Tipps

Das Kommando “Sitz” ist meistens das Signal im Hundetraining, das du deinem Hund beibringst. Es ist eine einfach auszuführende Bewegung, die dein Hund bereits im Alltag häufig zeigt. Damit dein Hund diese Bewegung auf deine Hand oder Wortsignal ausführt, braucht es allerdings ein wenig Übung.

Warum sollte dein Hund “Sitz” lernen?

Das Sitz ist eine Position, die dein Hund immer dann einnehmen kann, wenn er Blickkontakt mit dir aufnehmen möchte. Daher eignet sich diese Position besonders gut in Hundebegegnungen, an einer befahrenen Straße oder unüberschaubaren Situationen.

Ist dein Hund also unsicher, kannst du ihm durch dein Sitz-Signal eine Bewältigungsstrategie (”Bleibst du neben dir sitzen, wird nichts passieren.”) anbieten. Ein anderer wichtiger Punkt sind Untersuchungen beim Tierarzt. In der Sitzposition lassen sich viele Untersuchungen z.B. Krallen schneiden oder Blut abnehmen besser durchführen. Wenn dein Hund mit der Sitzposition vertraut ist und gelernt hat, dass alles gut ist, solange er in dieser Position bleibt, können solche Untersuchungen stressfreier ablaufen.

Neben all den sinnvollen Eigenschaften im Alltag, ist das Beibringen von Grundkommandos, wie “Sitz” und “Platz” aber auch kognitiv eine tolle Beschäftigung für deinen Hund.

5 Tipps, wie dein Hund leichter das Kommando “Sitz” lernt.

1| Die richtige Motivation

Damit dein Hund ein bestimmtes Verhalten ausführt, muss ihn das Verhalten motivieren bzw. sich für ihn lohnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du Futter, ein Spielzeug oder etwas anderes nutzt, um deinen Hund zu motivieren. Viele Hunde mögen eine Kombination aus Futter und gemeinsamen Spiel.

2| Wenig Ablenkung

Besonders, wenn du mit einem Welpen trainierst, ist es wichtig, dass zu Beginn des Trainings wenig Ablenkungen im Raum sind. Am besten startest du mit dem Training im eigenen Zuhause. Später, wenn dein Hund das Kommando drinnen schon zuverlässig ausführt, kannst du langsam die Ablenkungen intensivieren und mit deinem Hund z.B. in den Garten gehen, auf ein Feld oder später sogar in den Wald. Wichtig ist, dass du das neue Kommando “Sitz” nachher an so vielen Orten, wie möglich übst.

3| Immer der Hand nach

Aufgrund der Domestikation des Hundes, haben Hunde eine natürliche Gabe auf Zeiggesten des Menschen zu reagieren. Der Hand zu folgen, ist für Hunde eine sinnvolle Verhaltensweise. Das kannst du dir zu nutzen machen, wenn du deinem Hund sitz beibringen möchtest. Nehme dafür einfach etwas Futter oder ein Spielzeug in die Hand und führe sie langsam über den Kopf deines Hundes. Dieser kann den Blick irgendwann nicht mehr standhalten und muss sich dafür hinsetzten.

4| Erst die Bewegung, dann das Kommando

Wenn du herausgefunden hast, wie du deinen Hund am besten in die Sitzposition bringst, wiederholst du diese Bewegung einige Male und belohnst deinen Hund IMMER, wenn er sich in der Sitzposition befindet. Ist die Bewegung irgendwann geschmeidig, kannst du dein Wortsignal einführen, indem du es mit 1 Sekunde Abstand vor deiner Handbewegung sagst. Je häufiger du jetzt das Kommando “Sitz” sagst und dein Hund sich daraufhin setzt, desto besser verknüpft sich dein Wortsignal mit dem ausführenden Verhalten deines Hundes. Nach einigen Wiederholungen, lässt du dann nach und nach dein Handzeichen weg und schaust mal, ob dein Hund allein auf dein Wortsignal reagiert.

5| Erfolgserlebnisse

Achte darauf, das Training mit deinem Hund immer dann zu beenden, wenn es besonders gut läuft und ihr beide Spaß am Training habt. Das ist wichtig, damit die Motivation beim nächsten Mal wieder da ist, mit dir zusammen zu trainieren. Ein guter Abschluss nach dem “Sitz”-Training wäre z.B. ein gemeinsames Spiel. Sitz ist eine relativ unspannende Übung für deinen Hund, durch das gemeinsame Spiel im Anschluss, wird trotz des eher langweiligen Trainings das Hormon Dopamin (Glückshormon) ausgeschüttet, welches das Lernen erleichtert. So gelangen Informationen schneller vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis und dein Hund erzielt schneller Fortschritte.

Eine Schritt-für-Schrittvideoanleitung zum Kommando “Sitz” erhältst du in unserer App!

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Hund nicht unter Kontrolle – Frustrationstoleranz lernen

Eins der wichtigsten Dinge, die dein Hund mit dir als Bezugsperson an seiner Seite lernen darf, ist es an entsprechender Stelle Zurückhaltung, Kontrolle des eigenen Verhaltens und Geduld zu lernen. Diese Sachen sind für ein harmonisches Miteinander sowohl zwischen Mensch und Hund als auch zwischen Hund und Hund wichtige Kernkompetenzen.

Was ist Frustration?

Frustration entsteht, wenn ein motiviertes Verhalten plötzlich unerwartet unterbrochen wird oder ein erwartetes Feedback auf das Verhalten nicht eintrifft, z.B. wenn ein Hund versucht einer unangenehmen Situation zu entkommen (Flucht), jedoch aufgrund der Leine gestoppt wird. Zudem kann Frustration auch aufgrund fehlender kognitiver Aufgaben entstehen. Hunde zeigen in diesem Fall häufig Stereotypen z.B. Lecken an den Pfoten, im Kreis laufen, Kratzen an Wänden o.Ä., um dem entstandenen Stress entgegenzuwirken.

Frustrationstoleranz kann dein Hund lernen:

Situationen, die deinen Hund frustrieren, werden immer wieder vorkommen und gehören zum Leben dazu. Deshalb ist es wichtig, dass dein Hund lernt gelassener, mit Frust und den dadurch entstehenden Stress umzugehen lernt. Dafür ist es wichtig, dass dein Hund hin und wieder leichtem Stress ausgesetzt wird, z.B. indem dein Hund nicht bei jeder Hundebegegnung zum anderen Hund darf, kurz alleine gelassen wird (z.B. beim Müll raustragen), warten muss bevor es die Freigabe zum Fressen gibt o.Ä. Am besten ist, wenn dein Hund bereits als Welpe lernt mit kleinen Stressoren umzugehen, so werden wichtige neurologische Schaltkreise in Gang gesetzt, auf die dein Hund später immer wieder zurückgreifen kann, um den Stress erfolgreich zu bewältigen.

Was passiert ohne Frustrationstoleranz?

Wie bereits erwähnt können Verhaltensauffälligkeiten, wie Stereotypen, Depression durch erlernte Hilflosigkeit oder sogar Aggressivität aus Frust entstehen. Grund dafür sind die 4 Bewältigungsstrategien gegen Stress (Flucht, Erstarren, Übersprungshandlung, Angriff). Steht dein Hund unter zu hohem Stress, wird er mithilfe einer dieser Bewältigungsstrategien versuchen, der Situation zu entkommen.

Beispiel aus der Praxis:

Hund 1 versucht in einer Hundebegegnung die Distanz zu Hund 2 durch Bellen zu vergrößern. Seine Bezugsperson nimmt daraufhin die Leine noch fester und verringert weiterhin den Abstand zu Hund 2. Hund 1 ist frustriert, weil sein erwartetes Feedback (Distanzvergrößerung) nicht eingetroffen ist. Nun resultiert nicht mehr der Angriff gegen Hund 2, sondern gegen das Hindernis, in diesem Fall die Leine bzw. die Bezugsperson z.B. durch Anspringen. Im schlimmsten Fall kann es aber auch passieren, dass Hund 1 jetzt frustriert seine Bezugsperson beißt und die Aggression umleitet von Hund 2 auf seinen Menschen.

Übungen zur Frustrationstoleranz:

Lernziel: Ruhe und Geduld

Vorkenntnisse: Sitz, Platz oder ein anderes Positionskommando

Anmerkung: Mache diese Übung nicht länger als 5 Minuten täglich, sie ist sehr anstrengend für deinen Hund. Dein Hund sollte mind. 20 Wochen alt sein.

Anleitung:

  • Gib deinem Hund ein Positionskommando z.B. Sitz
  • Anstatt das Verhalten sofort zu belohnen, verzögerst du die Belohnung um einige Sekunden
  • Steiger die Wartezeit von Tag zu Tag und lege die Belohnung irgendwann sogar sichtbar vor deinen Hund ohne, dass er dran darf.

Mehr Übungen zu diesem Thema erfährst du in unserer App!

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Rückruftraining – Meinem Hund HIER beibringen

Der Rückruf ist eines der wichtigsten Dinge, die dein Hund für den sicheren Freilauf lernen muss. Ohne einen sicheren Rückruf kann dein Hund sich selbst und Andere gefährden und ein entspannter Spaziergang ist im Freilauf ist unmöglich.

Hast du derzeit Probleme mit dem Rückruf oder möchtest deinem Hund nun Schritt für Schritt den sicheren Rückruf beibringen, ist dieser Beitrag genau richtig für dich. Wir verraten dir die besten Tipps, wie auch dein Hund den sicheren Rückruf lernen kann.

Klassische Fehler beim Rückruf

Vielleicht hast du schon damit begonnen, deinen Hund auf eine bestimmte Art und Weise zu rufen oder steckst schon mitten im Rückruftraining. Dann solltest du auf jeden Fall folgende Fehler vermeiden:

Deinen Hund immer nur rufen, wenn du ihn anleinen möchtest

Wird dein Hund immer nur gerufen, wenn er daraufhin angeleint wird, hat der Rückruf für ihn eine negative Bedeutung. Den das Rückrufsignal bekommt die Bedeutung “Jetzt ist der Spaß vorbei!”.

Deinen Hund immer rufen, wenn ein anderer Reiz auftaucht z.B. andere Hunde, Menschen oder andere Tiere

Natürlich solltest du deinen Hund rufen, wenn Gefahr im Verzug ist – jedoch nicht NUR in solchen Situationen. Dein Hund wird nach und nach herausfinden, was es mit dem Rufen auf sich hat und sich umschauen, von welchem spannenden gesehen, du ihn wegholen möchtest.

Du nennst das Rückrufsignal mehrmals

Weniger ist mehr! Das gilt besonders beim Nennen des Rückrufsignals. Dein Hund sollte lernen, auf dein erstes Rufen zu reagieren und zu kommen. Kommt er hingegen erst beim dritten, vierten oder gar zehnten Mal, lernt er, dass er selbst entscheiden kann, wann er auf dein Rufen reagiert und widmet zunächst dem Reiz, der gerade spannender für ihn ist. Hast du bereits ein Rückrufsignal sehr häufig verwendet, dein Hund hört aber immer noch nicht auf dein erstes Rufen, dann empfiehlt es sich, nochmal mit einem ganz neuen Signal zu starten, z.B. ein anderes Wort oder sogar eine Hundepfeife.

Mit dem Rückruf beginnen:

Zu Beginn des Rückruftrainings, solltest du zunächst ein Signal festlegen, auf das dein Hund zu dir kommen soll. Wir empfehlen dir, sofern deine letzten Trainingsversuche mit dem alten Rückrufsignal gescheitert sind, ein komplett neues Signal zu verwenden.

Hier sind einige Beispiele:

  • Wortsignale: “Avanti”, “Aqui”, “Hier”, “Dottie”, “Kiwi”
  • Akustische Signale: Hundepfeife

Wichtig: Der Name deines Hundes, ist kein Rückrufsignal und dient lediglich dazu, dass dein Hund aufmerksam auf dich wird, wenn du den Namen nennst.

Trainingsübung:

Zunächst soll dein Hund das neue Rückrufsignal mit einer besonderen Belohnung (Jackpot) verknüpfen. Der Grund dafür ist, dass das neue Signal zunächst noch keine Bedeutung für deinen Hund hat. Das änderst du, indem du deinen Jackpot bereithältst, das neue Rückrufsignal gibst und deinen Hund sofort mit dem Jackpot dich an deinem Körper belohnst. Bewege dich dabei ruhig ein paar Schritte rückwärts, um deinen Hund einzuladen, zu dir zu kommen. Dein Hund sollte bei der Übung nicht weit entfernt von dir sein.

  • Eine Videoanleitung zu dieser Übung findest du in unserer App unter der Kategorie “Rückruftraining”.

Wichtig: Das erste Training sollte in einer ablenkungsarmen Umgebung stattfinden, z.B. im Garten oder auf einem ruhig gelegenem Gelände.

Verstärker richtig nutzen

Deine Jackpotbelohnung dient im Rückruftraining als positiver Verstärker. Das bedeutet, dass das Verhalten deines Hundes über den Jackpot verstärkt wird und zukünftig häufiger und intensiver gezeigt wird. Dein Verstärker muss aber nicht zwangsweise Futter sein! Finde heraus, was deinen Hund am meisten motiviert.

Einige Beispiele für Verstärker:

  • Leckerlis (z.B. Leberwurst, Käsewürfel usw.)
  • Hundefutter (einen Teil der täglichen Futterration, aber nicht ALLES!)
  • Spielzeug (ein Spielzeug, welches dein Hund besonders gerne mag, aber nicht ständig bekommt)
  • Ein gemeinsames Spiel mit dir (Sozialspiel)

Zu Beginn des Trainings empfehlen wir dir, mit einem für deinen Hund hochwertigen Verstärker zu arbeiten. Sobald das Rückrufsignal erfolgreich verknüpft wurde, kannst du Abwechslung ins Training bringen, indem du die Verstärker variierst. Überrasche deinen Hund mit deiner Kreativität und passe die Belohnung seinen Bedürfnissen an. Manchmal kann auch ein erneutes Schicken in den Freilauf, die beste Belohnung sein!

Generalisierung und Ausbau des Rückrufs

Hat dein Hund verstanden, dass beim ertönen des Rückrufsignals etwas Tolles an deiner Seite passiert, wird er, sobald das Signal ertönt unter geringer Ablenkung bereits zu dir kommen. Damit du dein Rückrufsignal aber auch im Hundepark und bei höherer Ablenkung nutzen kannst, ist es wichtig, dass dein Hund lernt, dass das Rückrufsignal auch gilt, wenn dein Hund gerade mit einem anderen Reiz beschäftigt ist oder er sich in einer anderen spannenden Umgebung befindet.

Das Training mit der Schleppleine

Das beste Hilfsmittel für den sicheren Rückruf ist die Schleppleine. Diese wird am Geschirr deines Hundes eingehakt und sollte ca. 5 Meter lang sein. Längere Leinen sind meist unhandlich und für das Training auch nicht nötig.

Baue jetzt immer kleinere Ablenkungen ins Training ein, z.B. indem du eine zweite Person bittest deinen Hund zu sich zu locken. Rufe deinen Hund über das Rückrufsignal und gebe, falls dein Hund nicht reagiert, einen ganz leichten Impuls über die Schleppleine. Hier geht es nicht darum, deinen Hund zu dir heranzuziehen, sondern darum, dass dein Hund seine Aufmerksamkeit von der Ablenkung auf dich umlenkt. Sobald dein Hund sich in deine Richtung bewegt, beginnst du ihn verbal zu loben. Bei dir angekommen, bekommt er seine Belohnung. In diesem speziellen Fall könnte die Belohnung auch so aussehen, dass du gemeinsam mit deinem Hund zu der Ablenkung gehst und ihm dort eine Freigabe gibst.

Mehr Tipps und Schritt für Schritt Videoanleitungen erhältst du in unserer App!

Viel Spaß und Erfolg beim Training mit deinem Hund

Dein Pupy-Team 🐶

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Stress beim Hund

Stress gehört zu unserem Leben dazu. Volle Terminkalender, Abgabefristen, Straßenlärm und ein Tag der eben nur 24h hat, die viel zu schnell verfliegen, sind Stressoren, die dafür sorgen, dass wir gestresst sind. Auch deinem Hund werden in seinem Leben viele verschiedene Stressoren begegnen, mit denen er lernen muss umzugehen. Denn auch wenn Stress ein sehr negativ belegter Begriff ist, gehört er dennoch zum Leben dazu und ist auch nicht immer negativ zu bewerten. Wir möchten dir heute mehr über Stress beim Hund verraten und dir Techniken zeigen, wie du deinen Hund in stressigen Situationen unterstützen kannst.

Was ist eigentlich Stress?

Stress gehört zum Leben dazu und jedes Tier erfährt regelmäßig Stress – daran werden wir nichts ändern. Stress ist einfach gesagt, eine körperliche Antwort auf einen entsprechenden Reiz (Stressor). Dabei sind die Reize, die den Stress verursachen sehr vielfältig und können je nach Persönlichkeit und Erfahrung eines Hundes auch sehr unterschiedlich sein. Einige bekannte Beispiele von Stressoren sind beispielsweise: unbekannte laute Geräusche, andere Artgenossen oder fremde Menschen, aber auch zu viel Druck im Training oder ein Besuch beim Tierarzt.

Entscheidend, ob eine Situation für deinen Hund stressig ist, ist aber auch der situative Kontext. Wenn du mit deinem ausgeschlafenen und entspannten Hund deinen Spaziergang startest, wird er vermutlich (sofern keine schlechten Erfahrungen) wenig gestresst durch eine Hundebegegnung gehen. Die gleiche Situation kann deinen Hund jedoch völlig überfordern, wenn er beispielsweise krank ist oder eine anstrengende Behandlung beim Tierarzt hatte. Auch die Art und Weise, wie dein Hund auf Stress reagiert, kann stark variieren.

Faktoren, die das Stressempfinden deines Hundes beeinflussen können:

Entscheidend für die Verarbeitung von Stress sind demnach folgende Faktoren:

  • situativer Kontext (Was ist vorher schon passiert?/ Wie geht es meinem Hund?)
  • Erfahrung, Lernen (Welche Gefühle verbindet mein Hund mit der Situation? Hat er bereits ein bestimmtes Verhalten gelernt, um mit dem Reiz umzugehen?)
  • Physiologischer Status (Ist mein Hund gesund? Hat er schmerzen? Stört ihn körperlich etwas?)
  • Genetische Grundlagen (Zu welcher Rasse gehört mein Hund? Welches Zuchtziel wurde verfolgt?)
  • Andere Ursachen, die Einfluss nehmen könnten (Wie kann ich das Verhalten meines Hundes beeinflussen? Bin ich entspannt oder gestresst?)

Sichtbare Anzeichen für akuten Stress beim Hund:

Jeder Hund reagiert anders auf Stress, diese Anzeichen sind Beispiele, die häufig bei Stress auftreten. Es kann jedoch sein, dass dein Hund ganz anders auf einen Stressor reagiert:

  • unruhiges Verhalten
  • verstärktes Hecheln
  • Zittern
  • niesen
  • winseln, bellen, jaulen, fiepen
  • erhöhter Kreislauf (z.B. erhöhter Blutdruck, Erhöhung der Herzschlagrate)
  • erhöhte Körpertemperatur
  • sich kratzen
  • erweiterte Pupillen
  • Appetitlosigkeit
  • Schuppen (Spontanschuppung)
  • vermehrtes Gähnen
  • spontaner Haarausfall
  • unruhiges Verhalten (Fluchtverhalten oder Übersprungshandlung)
  • erstarren (Muskelkontraktion, Stressgesicht)
  • aggressives Verhalten (Drohen, Schnappen)
  • schwitzende Pfoten
  • Durchfall

Wie kann ich meinem Hund bei Stress unterstützen?

Wie bereits erwähnt, können wir es nicht vermeiden, dass unser Hund Stress ausgesetzt wird. Es ist jedoch wichtig, dass du deinen Hund in einer akuten Stresssituation unterstützt den Stress zu bewältigen. Wird eine Situation nicht erfolgreich bewältigt, kann chronischer Stress entstehen. Diese Form von Stress wirkt sich anders als akuter Stress langfristig negativ auf das gesundheitliche und psychische Wohlbefinden deines Hundes aus.

So kannst du deinen Hund bei akutem Stress unterstützen:

  • Kontrolliere deine eigene Stimmung und strahle Ruhe aus.
  • Unterstütze deinen Hund mit körperlicher Nähe, z.B. indem du dich schützend vor ihn stellst.
  • Zeigt dein Hund im Training Anzeichen von akutem Stress, unterbrichst du die Übung mit einem Spiel oder eine mindestens 20-minütigen Pause. Achte anschließend auf kleiner Trainingsschritte und genügend Pausen.
  • Biete deinem Hund eine geeignete Bewältigungsstrategie an

Beispiel: Dein Hund reagiert in Hundebegegnungen mit Bellen, um den anderen Hund auf Abstand zu halten. Deine humane Bewältigungsstrategie könnte sein, deinem Hund zu zeigen, dass er in Hundebegegnungen immer auf der abgewandten Seite zum anderen Hund laufen soll und dabei Blickkontakt mit dir hält.

Unsere Hundetrainer in der Pupy App helfen dir dabei, geeignete Bewältigungsstrategien zu finden und erklären dir, wie du sie in den Alltag mit deinem Hund etablieren kannst.

  • Brich Situationen, die deinen Hund sichtlich überfordern, rechtzeitig ab und trainiere diese Situationen zukünftig kleinschrittig z.B. bei Angst vor Behandlungen beim Tierarzt mit Medical Training.
  • Kauen, Schlecken und Kuscheln, kann deinem Hund nach und in einer stressigen Situation bei der Stressreduktion unterstützen.
  • Ungestörter Schlaf ist wichtig, um stressige Erlebnisse zu verarbeiten.
  • Nutze Hilfsmittel z.B. Sicherheitsgeschirr, Pheromone oder ätherische Öle (z.B. Lavendel).

Hast du das Gefühl, dass dein Hund gestresst ist und du möchtest ihn helfen seinen Stress abzubauen, dann hole dir gerne Unterstützung von unseren professionellen Hundetrainern in der Pupy App.

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Bleib beibringen – Das solltest du wissen!

Wie bringe ich meinem Hund eigentlich bei, zu bleiben? In manchen Alltagssituationen ist es nötig, dass dein Hund im Sitz, Platz oder auch Steh bleibt und seine Position hält. So können beispielsweise Untersuchungen beim Tierarzt besser durchgeführt werden oder eine einfache Unterhaltung auf der Straße geführt werden, ohne, dass dein Hund an der Leine zieht, einfach seine eigenen Wege geht o.Ä.

Bleib als Kommando oder als Voraussetzung?

Das Kommando “Bleib”, wird immer noch gerne einem “Sitz” oder “Platz” hinterhergeworfen, was daran liegt, dass viele Hundehalter ihre Kommandos gar nicht auflösen. Dein Hund entscheidet dann, wann er die „Sitz“ oder „Platz“ Position verlässt. Somit hast du kein gesichertes und generalisiertes Verhalten und die Kommandos Sitz und Platz sind für deinen Hund sehr schwache Signale, die er willkürlich nicht mehr ausführen muss, sobald ihm der Sinn danach steht. Tatsächlich, sorgt ein schwaches Signal für eine schlechtere Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Dein Hund wird es nicht verstehen, dass du ihn plötzlich korrigierst, weil er aufgestanden ist, weil er in so vielen Situationen immer selber entscheiden konnte, wann er aufsteht. Das sorgt für Stress und Unsicherheit bei deinem Hund – deine Rolle als verlässlicher Bindungspartner verschlechtert sich!

Werden die Signale jedoch konsequent eingefordert, auch unter Ablenkung trainiert und anschließen mit einem Signal aufgelöst, nimmt es deinem Hund den Stress selbst zu entscheiden, wann er seine Position verlässt. Zudem lernt dein Hund, dass er sich auf dein Wort verlassen kann und alles gut ist, solange er seine Position hält. Das sorgt für Entspannung und eine gute Mensch-Hund-Bindung.

Wann sollte ich ein Kommando nennen und wann auflösen?

Es ist wichtig, dass du im Alltag bewusst mit Kommandos und Signalen umgehst.

Überlege dir vorher: “Ist es gerade wichtig, dass mein Hund Platz macht? Oder ist es mir egal, ob er neben mir sitzt, liegt oder steht? Habe ich den Willen und ein Mittel, das Verhalten einzufordern, wenn mein Hund es nicht zeigt?”

Um dir den Umgang mit Kommandos zu erleichtern, haben wir folgende Tipps für dich:

  • Im Zusammenleben mit deinem Hund, gibt es einen Anteil von ca. 5-10 %, wo es Sinn ergibt ein Kommando zu nennen z.B. beim Tierarzt, im Straßenverkehr, in Konfliktsituationen und im Training.
  • Der Hundesport ist ein anderer Bereich, der durch die Durchführung von Kommandos geprägt ist. Achte hier auf einen Ausgleich nach dem Training!
  • Dein Hund ist kein konditionierter Roboter und du kannst auch ohne Kommandos mit ihm kommunizieren. Nutze die gesamte Bandbreite seiner sozialen Fähigkeiten.
  • Hast du ein Kommando genannt, welches dir plötzlich nicht mehr wichtig erscheint oder du glaubst, dass dein Hund seine Position gleich eh verlässt, dann löse es vorher durch ein Auflösesignal wieder auf.

Möchtest du deine Kommandos weiter festigen und lernen, wie du ein Kommando richtig auflöst? Dann lade dir unsere App herunter und starte noch heute mit dem Training 🐶.

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An der Leine laufen – 3 einfache Tipps, wie dein Hund aufhört an der Leine zu ziehen.

Die Leinenführigkeit ist eines der Dinge, mit denen die meisten Mensch-Hund-Teams Probleme haben. Oft wird das Thema, dann irgendwann verworfen, der Hund an die Flexi-Leine genommen und so weitestgehend der Problematik aus dem Weg gegangen, solange man nicht gerade mit seinem Hund an kurzer Leine gehen muss. Das Problem ist nur, so wird dein Spaziergang niemals harmonisch werden und bedeutet für dich und deinen Hund Stress!

Wir zeigen dir heute 3 einfache Tipps, mit denen du sofort deine Leinenführigkeit verbessern kannst und das ohne ein Kommando, wie “Bei Fuß” zu etablieren. Mit diesen Tipps helfen wir dir dabei, selber die Leinenführigkeit zu lernen:

Fokus nach vorne nicht auf dem Hund!

Oft bekommen wir es gar nicht mit, dass wir unseren Fokus während des Spaziergangs auf unseren Hund lenken. Dieser Vorgang passiert überwiegend schleichend, wenn dein Hund noch sehr jung ist. Läuft ein Welpe dir zumeist noch hinterher, entwickelt er mit der Zeit jedoch den kleinen Entdecker in sich und mag die Welt auf eigene Faust erkunden. Den ersten leichten Zug an der Leine, bekommen wir meist gar nicht mit, da wir so fasziniert von unserem süßen kleinen Welpen sind, der gerade einem Schmetterling hinterher springt.

Passiert ist passiert!

Wichtig ist, dass du nun den Fokus wieder weg von deinem Hund und hin auf dein Ziel richtest. Gebe einem Leinenzug deines Hundes nicht nach, sondern bleibe auf deinem Weg und gehe ihn weiter. Das bedeutet auch, dass du auf dem Spaziergang vorausschauend handeln solltest.

Orientierung am Menschen üben

Damit dein Hund jetzt natürlich nicht von dir von A nach B gezogen wird, sondern lernt sich an dir zu orientieren, ist es sinnvoll über Führmethoden zu sprechen und diese immer wieder zu trainieren.

In unserer App stellen wir dir 3 Führmethoden vor, wie du mit deinem Hund mehr die Orientierung am Menschen trainieren kannst.

Eine Möglichkeit ist z.B. durch Richtungswechsel, deinem Hund zu zeigen, dass es sich lohnt sich an dir zu orientieren. Für diese Übung suchst du dir eine freie Fläche im Park oder auf einer Wiese und gehst mit deinem Hund an langer Leine los und wechselst immer wieder spontan die Gehrichtung, wenn dein Hund dich überholen sollte. Am Anfang ergibt es Sinn immer die entgegengesetzte Richtung deines Hundes anzusteuern. Folgt dein Hund dir daraufhin, wird er verbal gelobt. Bekommt er den Richtungswechsel mit, ohne dass ein Zug auf der Leine entsteht, kannst du ihn auch mit Futter, einem Spiel oder dem Freilauf belohnen.

Eine Alternative dazu ist es, deinem Hund durch ein leichtes Zuppeln an der Leine zu signalisieren, dass er die Grenze der Leine erreicht hat und langsamer werden soll. Diese Methode eignet sich besonders gut, um deinem Hund früh beizubringen, dass er nicht ziehen soll. Für Hund, die bereits in die Leine rennen, ist sie jedoch nicht zu empfehlen.

Die letzte Methode, die besonders für Hunde geeignet sind, die auf bestimmte Reize mit Leinenzug reagieren, ist es deinen Hund über deinen Körper zu blocken. Dazu drehst du dich gegen deinen Hund und beugst dich leicht über ihn. So setzt du eine klare räumliche Grenze. Anschließend ist es hier wichtig, deinen Hund wieder dazu zu animieren neben dir zu laufen, indem du ihn freundlich körpersprachlich dazu aufforderst. Die Balance zwischen Abbruch und Versöhnung ist hier entscheidend für den Lernerfolg deines Hundes. Deshalb empfehlen wir dir, dich bei Fragen an unsere Trainer im Chat zu wenden.

Kommuniziere mit deinem Hund

Damit du auf deinem Spaziergang auch fair bleiben kannst und deinen Hund nicht einfach für etwas bestrafst, was er gar nicht mitbekommen hat, ist es wichtig, dass du lernst, mit deinem Hund zu kommunizieren. Kündige deinem Hund an, wenn du stehenbleibst oder losläufst, indem du ihn mit seinem Namen ansprichst und ihm ggf. auch ein Signal für Stopp oder Weiter gibst. Zudem kann es sehr hilfreich sein, deinem Hund über ein Ritual oder ein anderes Signal zu zeigen, wann er an kurzer Leine laufen soll und wann er Zeit hat, um sein Geschäft zu erledigen und Hundsein zu dürfen. Wir empfehlen dazu unseren Kunden gerne den Wechsel zwischen Halsband und Geschirr. Am Halsband soll dein Hund mit seiner Aufmerksamkeit bei dir bleiben und auf deine Signale achten. Hier solltest du dann auch konsequent bleiben und auf das Ziehen mit einer der 3 Führmethoden reagieren und deinen Hund loben, wenn er gut läuft. Beim Wechsel auf das Geschirr, bekommt dein Hund mehr Leine und kann auch mal leicht zu einem bestimmten Ziel hinziehen. Das Ganze nennen wir auch gerne Freizeitmodus, weil es dir als Hundehalter ebenfalls ermöglicht nicht die ganze Zeit auf die Leinenführigkeit zu achten. Dein Hund kann solche Unterschiede (Geschirr vs. Halsband) erkennen und lernt so sich angemessen der Situation zu verhalten.

Tipp: Wenn du mal einen schlechten Tag hast und weißt, dass du heute keine Lust hast, deinen Hund für irgendetwas zu korrigieren oder ähnliches → Nimm das Geschirr! Wir haben alle mal diese Tage ☺️.