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Die 3 häufigsten Fehler in der Welpenerziehung

Aufgepasst! Besonders in den ersten paar Wochen, versuchen wir alles Richtig bei der Erziehung unseres Welpen zu machen. Rund um dich hörst du Tipps und Ratschläge, was du alles machen kannst und was du nicht machen solltest. Wir zeigen dir heute 3 häufige Fehler, die du ganz leicht vermeiden kannst.

Fehler Nr. 1: Zu schnell zu viel wollen

Besonders in den ersten Tagen, wollen wir alles mit unserem Welpen ausprobieren, ihm seine Umgebung zeigen, gemeinsam Spielen, Kuscheln, das neue Körbchen einweihen, am besten schon Sitz und Platz lernen und das tolle Intelligenzspiel aus dem Internet testen.

Doch Vorsicht: Dein Hund hat innerhalb von einem Tag, seine Familie und sein gewohntes Umfeld verloren. Das bedeutet, wirklich alles hat sich für ihn verändert.

Deshalb ist es wichtig, dass du deinem Hund etwas Zeit zum Ankommen gibst und ihn gleichzeitig Stück für Stück mit seiner neuen Welt vertraut machst.

  • Unser Tipp für dich: Lieber alle 2-3 Tage eine neue Sache ausprobieren als an einem Tag alles. So bleibt der Zauber des Neubeginns auch für dich noch ein wenig länger erhalten.

Fehler Nr. 2: Du passt deinen gesamten Alltag an deinen Welpen an

Manchmal kommen wir Menschen auf komische Ideen, z.B. wird plötzlich die Klingel ausgeschalten, ein Pipi-Wecker für den Hund gestellt, oder sogar Nachts vermieden auf Toilette zu gehen, um den schlafenden Welpen bloß nicht aus dem Rhythmus zu bringen.

Fakt ist: Dein Welpe muss lernen, sich an deinen Alltag und deine Gewohnheiten zu gewöhnen.

Nur weil du jede Nacht, um zwei Uhr nochmal auf Toilette gehst, bedeutet es nicht, dass für deinen Hund Action angesagt ist. Er darf lernen, wach zu werden und auch mal nicht sofort beachtet zu werden.

Hunde gewöhnen sich an unsere Routinen, ändern wir diese dauert es vielleicht eine Zeit, bis unser Hund sich neu eingestellt hat, aber er wird sich irgendwann deiner Routine anpassen.

Wichtig: Beachte bitte, dass wenn du dir einen Pipi-Wecker für deinen Hund stellst, du deinem Hund beibringst, dass es immer beim Schellen des Weckers rausgeht. Einige Hunde gewöhnen sich sogar an den zeitlichen Rhythmus und stehen dann alle 2 Stunden auf und wollen raus, obwohl ihre Blase längst länger aushalten würde. Besser ist es, auf die Anzeichen deines Hundes zu achten und bei Unruhe, ständigem Blick zur Tür oder vermehrtem Schnüffeln mit deinem Hund rauszugehen. Nachts kannst du z.B. einen Teil des Schlafzimmers begrenzen, damit du mitbekommst, wann dein Hund unruhig wird und ggf. nochmal raus muss.

  • Unser Tipp für dich: Behalte die Routinen und Regeln im Alltag, die für dich und deinen Hund sinnvoll sind, bei. Entwickle neue Routinen, die deinem Hund Sicherheit geben, aber dich in deinem Alltag nicht stressen.

Fehler Nr. 3: Fehlende Verlässlichkeit

Verlässlichkeit ist einer von 4 wichtigen Bindungsfaktoren für deinen Hund. Verlässlichkeit bedeutet, dass du klar mit deinem Hund kommunizierst, Regeln aufstellst und dafür sorgst, dass sie eingehalten werden. Überlege dir bereits vor dem Einzug deines Hundes, welche Grenzen es gibt, z.B. die Frage, ob dein Hund auf das Sofa oder ins Bett darf. Entscheide dich für oder gegen diese Grenzen und halte sie selbst ein und zwar immer! Wenn dein Hund nichts vom Tisch bekommen soll, dann gilt dies nicht nur von montags bis freitags, sondern auch am Wochenende und an Feiertagen. Wenn dein Hund den Besuch nicht anspringen soll, gilt dies ebenfalls immer! Dafür ist es nötig, deinem Hund zu zeigen, wie er sich in den genannten Situationen zu verhalten hat. Zeigt er ein unerwünschtes Verhalten in einer Situation, ist es an dir deinem Hund zu zeigen, wie er es richtig macht. Das bedeutet nicht, dass du deinen Hund bestrafen musst, sondern, dass du ihm ein neues Verhalten anbietest und ihm signalisierst, das dieses Verhalten in der dargestellten Situation gilt. Dafür ist konsequentes Handeln deinerseits nötig.

  • Unser Tipp an dich: Bleibe fair und halte dich selbst an die Regeln und Routinen, die du für deinen Hund aufgestellt hast. Auch wenn es manchmal schwerfällt, stärkst du durch deine einschätzbare Verhaltensweise die Bindung zu deinem Hund.
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Hund nicht unter Kontrolle – Frustrationstoleranz lernen

Eins der wichtigsten Dinge, die dein Hund mit dir als Bezugsperson an seiner Seite lernen darf, ist es an entsprechender Stelle Zurückhaltung, Kontrolle des eigenen Verhaltens und Geduld zu lernen. Diese Sachen sind für ein harmonisches Miteinander sowohl zwischen Mensch und Hund als auch zwischen Hund und Hund wichtige Kernkompetenzen.

Was ist Frustration?

Frustration entsteht, wenn ein motiviertes Verhalten plötzlich unerwartet unterbrochen wird oder ein erwartetes Feedback auf das Verhalten nicht eintrifft, z.B. wenn ein Hund versucht einer unangenehmen Situation zu entkommen (Flucht), jedoch aufgrund der Leine gestoppt wird. Zudem kann Frustration auch aufgrund fehlender kognitiver Aufgaben entstehen. Hunde zeigen in diesem Fall häufig Stereotypen z.B. Lecken an den Pfoten, im Kreis laufen, Kratzen an Wänden o.Ä., um dem entstandenen Stress entgegenzuwirken.

Frustrationstoleranz kann dein Hund lernen:

Situationen, die deinen Hund frustrieren, werden immer wieder vorkommen und gehören zum Leben dazu. Deshalb ist es wichtig, dass dein Hund lernt gelassener, mit Frust und den dadurch entstehenden Stress umzugehen lernt. Dafür ist es wichtig, dass dein Hund hin und wieder leichtem Stress ausgesetzt wird, z.B. indem dein Hund nicht bei jeder Hundebegegnung zum anderen Hund darf, kurz alleine gelassen wird (z.B. beim Müll raustragen), warten muss bevor es die Freigabe zum Fressen gibt o.Ä. Am besten ist, wenn dein Hund bereits als Welpe lernt mit kleinen Stressoren umzugehen, so werden wichtige neurologische Schaltkreise in Gang gesetzt, auf die dein Hund später immer wieder zurückgreifen kann, um den Stress erfolgreich zu bewältigen.

Was passiert ohne Frustrationstoleranz?

Wie bereits erwähnt können Verhaltensauffälligkeiten, wie Stereotypen, Depression durch erlernte Hilflosigkeit oder sogar Aggressivität aus Frust entstehen. Grund dafür sind die 4 Bewältigungsstrategien gegen Stress (Flucht, Erstarren, Übersprungshandlung, Angriff). Steht dein Hund unter zu hohem Stress, wird er mithilfe einer dieser Bewältigungsstrategien versuchen, der Situation zu entkommen.

Beispiel aus der Praxis:

Hund 1 versucht in einer Hundebegegnung die Distanz zu Hund 2 durch Bellen zu vergrößern. Seine Bezugsperson nimmt daraufhin die Leine noch fester und verringert weiterhin den Abstand zu Hund 2. Hund 1 ist frustriert, weil sein erwartetes Feedback (Distanzvergrößerung) nicht eingetroffen ist. Nun resultiert nicht mehr der Angriff gegen Hund 2, sondern gegen das Hindernis, in diesem Fall die Leine bzw. die Bezugsperson z.B. durch Anspringen. Im schlimmsten Fall kann es aber auch passieren, dass Hund 1 jetzt frustriert seine Bezugsperson beißt und die Aggression umleitet von Hund 2 auf seinen Menschen.

Übungen zur Frustrationstoleranz:

Lernziel: Ruhe und Geduld

Vorkenntnisse: Sitz, Platz oder ein anderes Positionskommando

Anmerkung: Mache diese Übung nicht länger als 5 Minuten täglich, sie ist sehr anstrengend für deinen Hund. Dein Hund sollte mind. 20 Wochen alt sein.

Anleitung:

  • Gib deinem Hund ein Positionskommando z.B. Sitz
  • Anstatt das Verhalten sofort zu belohnen, verzögerst du die Belohnung um einige Sekunden
  • Steiger die Wartezeit von Tag zu Tag und lege die Belohnung irgendwann sogar sichtbar vor deinen Hund ohne, dass er dran darf.

Mehr Übungen zu diesem Thema erfährst du in unserer App!

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Tipps & Tricks

Hund frisst nicht – Ursachen und Tipps bei Futterverweigerung

Lässt dein Hund plötzlich seinen vollen Napf einfach stehen? Oder frisst sein Futter mit langen Zähnen, obwohl er es früher immer gemocht hat? In solchen Fällen spricht man von einer Fressstörung. Diese Fressstörung, kann sowohl gesundheitliche Ursachen haben, kann aber auch eine Verhaltensauffälligkeit sein, die aufgrund von Entwicklungsstadien (Pubertät), schlechten Erfahrungen oder Stress entstanden ist.

Ursachen für Futterverweigerung

Gesundheitliche Ursachen

Neben verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen, können auch Zahnschmerzen, Verletzungen und Entzündungen in der Mundhöhle sowie Erkrankungen anderer Organe, die Ursache für die Appetitlosigkeit deines Hundes sein. Zeigt dein Hund vermehrte Stressanzeichen, wie Hecheln, Rastlosigkeit oder sogar Anzeichen von Schmerzen z.B. angespannter Bauch, häufiges Strecken oder einen gekrümmten Rücken solltest du ihn auf jeden Fall bei deinem Tierarzt vorstellen, um die Ursache für die Schmerzen abzuklären.

Stress als Ursache

Auch Stress kann deinem Hund auf Magen und Appetit schlagen. So kann eine ungewohnte oder neue Situation, wie beispielsweise ein Urlaub, Umzug, ein neues Familienmitglied oder auch nur ein Ausflug in eine neue Umgebung dazu beitragen, dass dein Hund akuten Stress erfährt. Nicht jeder Hund reagiert gleich auf Stress, so können neben Appetitlosigkeit auch weitere Verhaltensänderungen einhergehen. Mehr zum Thema Stress findest du HIER.

Futterprägung als Ursache

Bereits vor der Geburt werden werden dem Ungeborenen Hund im Mutterleib Informationen über die Nahrung vermittelt. So entwickeln Welpen, deren Mutter immer nur mit dem gleichen Futter gefüttert wurde später eine Vorliebe gegenüber eben diesem Futter. Evolutionär hat dies den Vorteil gehabt, dass die Tiere sicher davon ausgehen konnten, dass diese Nahrung gut für sie ist. Hat die Mutterhündin noch weitere Futterkomponenten bekommen, so werden auch diese von den Welpen später gerne angenommen. Dieser ganze Prozess nenn sich Nahrungsprägung.

Hunde durchlaufen in ihrer Entwicklung zum erwachsenen Hund insgesamt 2 Prägungsphasen. In der 2. Prägungsphase werden bereits gesammelte Erfahrungen nochmal fixiert und müssen daher erneut die Erfahrung machen, um sie endgültig abzuspeichern. Daher kann es im Alter von 6 bis 8 Wochen (Zeitraum ist rasseabhängig) vorkommen, dass dein Hund plötzlich sein Futter verweigert und hinterfragt, ob es wirklich gut für ihn ist. In dieser Zeit ist es wichtig, dass du deinen Hund nicht auf neues Futter umstellst oder damit beginnst extra Käse oder Leberwurst Topping auf sein Futter zu machen. Biete das Futter stattdessen immer mal wieder an und warte ab, bis dein Hund es wieder frisst. Bist du dir hierbei unsicher, kannst du deinen Tierarzt oder Hundetrainer zu Rate ziehen oder du meldest dich gleich bei uns im Trainer-Chat.

Störung bei der Fütterung

Für Hunde ist es wichtig, dass sie ungestört ihre Nahrung aufnehmen können. Leider hält sich noch immer der Mythos, dass Hunde es dulden müssen, wenn ihnen einfach der Napf weggenommen wird. Dies wird meist sogar noch in Hundeschulen gelehrt und dann Zuhause unachtsam umgesetzt. Futter einfach wegzunehmen, kann dazu führen, dass dein Hund langfristig eine Fressstörung bekommt, z.B. Appetitlosigkeit oder vermehrtes Schlingen (Gefahr von Magendrehung) und/oder eine Futteraggression. Die tägliche Mahlzeit sollte dein Hund unbedingt ungestört einnehmen können. Futter abzunehmen im Notfall, kann durch ein Tausch-Ritual selbstverständlich trainiert werden. Das Tausch-Ritual lernst du Schritt-für-Schritt in unserer App.

Hormonelle Ursachen

Besonders Rüden können durch die läufige Nachbarshündin plötzlich ihr Futter verweigern. In diesem Fall gilt es erstmal abzuwarten. Meist legt sich die Appetitlosigkeit wieder, wenn die heiße Phase vorbei ist. Unterstützen kannst du deinen Hund, indem du ihm stresslindernde Beschäftigungen anbietest. Dabei kannst du z.B. einen KONG mit etwas besonderen Futter befüllen, deinen Hund Suchaufgaben geben oder einen Kauartikel anbieten. Kauchen und Schlecken sorgt nachweislich für einen besseren Abbau von Stresshormonen. Solltest du dir unsicher sein, ist es ratsam, dich von deinem Tierarzt beraten zu lassen.

Tipps bei Futterverweigerung

  • Finde die Ursache für die Futterverweigerung (ggf. Tierarzt oder Hundetrainer fragen)
  • Lass deinen Hund ungestört fressen und sorge für einen ruhige und entspannte Atmosphäre bei der Fütterung
  • Achte auf einen für deinen Hund geeigneten Futternapf
  • Frage deinen Züchter, oder die Pflegestelle nach dem bevorzugten Futter deines Hundes
  • Tausche nicht sofort das Futter aus, sondern biete es mehrmals täglich neu an
  • Stell das Futter nach ca. 15 Minuten weg, wenn dein Hund es nicht annimmt und probiere es nach 1 Stunde erneut
  • Achte auf hochwertiges Hundefutter
  • Gib deinem Hund keine Leckerlis oder etwas vom Tisch, wenn er sein Futter noch nicht gefressen hat
  • Finde heraus, ob dein Hund andere Futterquellen bezieht z.B. beim Nachbarn, Katzenfutter oder Tischreste
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Tipps & Tricks

Stress beim Hund

Stress gehört zu unserem Leben dazu. Volle Terminkalender, Abgabefristen, Straßenlärm und ein Tag der eben nur 24h hat, die viel zu schnell verfliegen, sind Stressoren, die dafür sorgen, dass wir gestresst sind. Auch deinem Hund werden in seinem Leben viele verschiedene Stressoren begegnen, mit denen er lernen muss umzugehen. Denn auch wenn Stress ein sehr negativ belegter Begriff ist, gehört er dennoch zum Leben dazu und ist auch nicht immer negativ zu bewerten. Wir möchten dir heute mehr über Stress beim Hund verraten und dir Techniken zeigen, wie du deinen Hund in stressigen Situationen unterstützen kannst.

Was ist eigentlich Stress?

Stress gehört zum Leben dazu und jedes Tier erfährt regelmäßig Stress – daran werden wir nichts ändern. Stress ist einfach gesagt, eine körperliche Antwort auf einen entsprechenden Reiz (Stressor). Dabei sind die Reize, die den Stress verursachen sehr vielfältig und können je nach Persönlichkeit und Erfahrung eines Hundes auch sehr unterschiedlich sein. Einige bekannte Beispiele von Stressoren sind beispielsweise: unbekannte laute Geräusche, andere Artgenossen oder fremde Menschen, aber auch zu viel Druck im Training oder ein Besuch beim Tierarzt.

Entscheidend, ob eine Situation für deinen Hund stressig ist, ist aber auch der situative Kontext. Wenn du mit deinem ausgeschlafenen und entspannten Hund deinen Spaziergang startest, wird er vermutlich (sofern keine schlechten Erfahrungen) wenig gestresst durch eine Hundebegegnung gehen. Die gleiche Situation kann deinen Hund jedoch völlig überfordern, wenn er beispielsweise krank ist oder eine anstrengende Behandlung beim Tierarzt hatte. Auch die Art und Weise, wie dein Hund auf Stress reagiert, kann stark variieren.

Faktoren, die das Stressempfinden deines Hundes beeinflussen können:

Entscheidend für die Verarbeitung von Stress sind demnach folgende Faktoren:

  • situativer Kontext (Was ist vorher schon passiert?/ Wie geht es meinem Hund?)
  • Erfahrung, Lernen (Welche Gefühle verbindet mein Hund mit der Situation? Hat er bereits ein bestimmtes Verhalten gelernt, um mit dem Reiz umzugehen?)
  • Physiologischer Status (Ist mein Hund gesund? Hat er schmerzen? Stört ihn körperlich etwas?)
  • Genetische Grundlagen (Zu welcher Rasse gehört mein Hund? Welches Zuchtziel wurde verfolgt?)
  • Andere Ursachen, die Einfluss nehmen könnten (Wie kann ich das Verhalten meines Hundes beeinflussen? Bin ich entspannt oder gestresst?)

Sichtbare Anzeichen für akuten Stress beim Hund:

Jeder Hund reagiert anders auf Stress, diese Anzeichen sind Beispiele, die häufig bei Stress auftreten. Es kann jedoch sein, dass dein Hund ganz anders auf einen Stressor reagiert:

  • unruhiges Verhalten
  • verstärktes Hecheln
  • Zittern
  • niesen
  • winseln, bellen, jaulen, fiepen
  • erhöhter Kreislauf (z.B. erhöhter Blutdruck, Erhöhung der Herzschlagrate)
  • erhöhte Körpertemperatur
  • sich kratzen
  • erweiterte Pupillen
  • Appetitlosigkeit
  • Schuppen (Spontanschuppung)
  • vermehrtes Gähnen
  • spontaner Haarausfall
  • unruhiges Verhalten (Fluchtverhalten oder Übersprungshandlung)
  • erstarren (Muskelkontraktion, Stressgesicht)
  • aggressives Verhalten (Drohen, Schnappen)
  • schwitzende Pfoten
  • Durchfall

Wie kann ich meinem Hund bei Stress unterstützen?

Wie bereits erwähnt, können wir es nicht vermeiden, dass unser Hund Stress ausgesetzt wird. Es ist jedoch wichtig, dass du deinen Hund in einer akuten Stresssituation unterstützt den Stress zu bewältigen. Wird eine Situation nicht erfolgreich bewältigt, kann chronischer Stress entstehen. Diese Form von Stress wirkt sich anders als akuter Stress langfristig negativ auf das gesundheitliche und psychische Wohlbefinden deines Hundes aus.

So kannst du deinen Hund bei akutem Stress unterstützen:

  • Kontrolliere deine eigene Stimmung und strahle Ruhe aus.
  • Unterstütze deinen Hund mit körperlicher Nähe, z.B. indem du dich schützend vor ihn stellst.
  • Zeigt dein Hund im Training Anzeichen von akutem Stress, unterbrichst du die Übung mit einem Spiel oder eine mindestens 20-minütigen Pause. Achte anschließend auf kleiner Trainingsschritte und genügend Pausen.
  • Biete deinem Hund eine geeignete Bewältigungsstrategie an

Beispiel: Dein Hund reagiert in Hundebegegnungen mit Bellen, um den anderen Hund auf Abstand zu halten. Deine humane Bewältigungsstrategie könnte sein, deinem Hund zu zeigen, dass er in Hundebegegnungen immer auf der abgewandten Seite zum anderen Hund laufen soll und dabei Blickkontakt mit dir hält.

Unsere Hundetrainer in der Pupy App helfen dir dabei, geeignete Bewältigungsstrategien zu finden und erklären dir, wie du sie in den Alltag mit deinem Hund etablieren kannst.

  • Brich Situationen, die deinen Hund sichtlich überfordern, rechtzeitig ab und trainiere diese Situationen zukünftig kleinschrittig z.B. bei Angst vor Behandlungen beim Tierarzt mit Medical Training.
  • Kauen, Schlecken und Kuscheln, kann deinem Hund nach und in einer stressigen Situation bei der Stressreduktion unterstützen.
  • Ungestörter Schlaf ist wichtig, um stressige Erlebnisse zu verarbeiten.
  • Nutze Hilfsmittel z.B. Sicherheitsgeschirr, Pheromone oder ätherische Öle (z.B. Lavendel).

Hast du das Gefühl, dass dein Hund gestresst ist und du möchtest ihn helfen seinen Stress abzubauen, dann hole dir gerne Unterstützung von unseren professionellen Hundetrainern in der Pupy App.

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Ist mein Hund dominant? Mache den Test!

Der Begriff Dominanz wird leider noch in vielen Online-Artikeln und den Sozialen-Medien fälschlicherweise als eine Charaktereigenschaft von Hunden interpretiert. Typische Aussagen sind z.B.: “Wenn dein Hund, einem anderen Hund die Pfote auflegt, ist er dominant”, “Wenn dein Hund sich groß macht und die Rute hochträgt, ist er dominant”, “Wenn dein Hund sich aggressiv gegenüber anderen Hunden verhält, ist er dominant” usw. Leider sind diese Aussagen unzureichend und teilweise sogar völlig falsch! Deswegen möchten wir dir mit diesem Beitrag einen Überblick darüber geben, was Dominanz wirklich ist und warum es kein Problem darstellt, wenn dein Hund in einer Situation dominant ist.

Was ist Dominanz?

Dominanz ist ein Beziehungsmerkmal und keine Charaktereigenschaft. Das bedeutet, dass dein Hund nicht einfach als dominant beschrieben werden kann, sondern es mindestens einen weiteren Hund geben muss, der sich deinem Hund freiwillig (nicht gezwungenermaßen) unterordnet. Da es sich hier um ein Beziehungsmerkmal handelt, ist es nötig, dass eine Beziehung zwischen zwei Hunden entsteht. Hunde, die sich gerade zum ersten Mal sehen, können nur schwer eine Dominanzbeziehung haben. Dein Hund wäre in einer Beziehung der Dominante, wenn er über einen konstanten Zeitraum regelmäßig seine Interessen gegenüber die des anderen Hundes durchsetzt und sich der andere Hund genauso regelmäßig unterordnet, um einen Konflikt zu vermeiden. Es entsteht aufgrund der Dominanzbeziehung kein Konflikt zwischen den Hunden. Dominanz ist also eine Vermeidung von Auseinandersetzung und nicht der Grund für eine solche.

Wichtig: In einer Dominanzbeziehung kann der Dominante zwar jederzeit seine Ziele durchsetzten, er kann sich aber auch zurücknehmen und auf sein Recht sich durchzusetzen verzichten.

Ist mein Hund dominant?

Häufig entstehen in der Beziehung zwischen Mensch und Hund Missverständnisse, durch die der Glaube entsteht, dass dein Hund dir gegenüber dominant ist. Das kann natürlich der Fall sein, jedoch würde es dann bedeuten, dass du dich deinem Hund freiwillig unterordnest.

Macht dein Hund dir jedoch den Platz auf dem Sofa streitig oder zeigt dir die Zähne, wenn du seinem geliebten Knochen zu nahe kommst, hat dies rein gar nichts mit Dominanz zu tun, sondern es handelt sich um Protest gegenüber deiner Maßnahmen. Hier liegt das Problem auf der Beziehungsebene zwischen dir und deinem Hund und kann mithilfe klarer Strukturen und Erziehung auch wieder gelöst werden. Lasse dich hierzu gerne von unseren professionellen Hundetrainern im Trainer-Chat beraten.

Viele Übungen, wie z.B. “Nein” und “Aus”, können dazu beitragen, dass dein Hund spielerisch lernt, Ressourcen mit dir zu tauschen. Ein liebevoll aufgebautes Tauch-Ritual ermöglicht es dir, deinem Hund alles abzunehmen, da er gelernt hat, dass er es gleich wiederbekommt oder sogar etwas viel Besseres von dir erwarten kann. Dieses Vertrauen macht einen großen Teil deiner harmonischen Mensch-Hund-Bindung aus. Nehmen wir unserem Hund hingegen einfach etwas ab ohne unser freundschaftliches Ritual oder bedrohen unseren Hund sogar, indem wir uns über ihn beugen und seinen Stock aus seinem Maul reißen, überschreiten wir eine Grenze! In diesem Fall darfst du dich nicht wundern, wenn dein Hund dir die Zähne zeigt oder knurrt.

Zusammenfassung

Halten wir nochmal fest: Dominanz ist ein Beziehungsmerkmal, welches Konfliktsituationen vermeidet. Für eine dominante Rolle in einer Beziehung ist es nötig, dass sich beide Beziehungspartner kennen und sich ein Hund dem anderen freiwillig unterordnet, um einen Konflikt zu vermeiden. Der dominante Beziehungspartner kann seine Bedürfnisse durchsetzen, muss es aber nicht.

Hunde können gegenüber ihren Menschen Protestverhalten zeigen, welches nichts mit Dominanz zu tun hat. Ein Hund kann nur dominant gegenüber seinem Menschen sein, wenn dieser sich seinem Hund freiwillig unterordnet. Zeigt dein Hund dir gegenüber Drohsignale, wenn du ihm etwas abnehmen möchtest oder dich neben ihm auf das Sofa setzt, muss an der Mensch-Hund-Bindung und dem Vertrauen gearbeitet werden, wie das geht, erfährst du in unserer App.

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Hundebegegnungen meistern – Wie lernt mein Hund andere Hunde zu ignorieren?

Hundebegegnungen sollten eigentlich etwas völlig natürliches im Alltag mit seinem Hund sein. Doch für sehr viele Mensch-Hund-Teams bedeutet es Stress. Sei es, weil der eigene Hund wild an der Leine zieht, bellt oder nach vorne springt oder weil ein fremder Hund unangeleint auf dich und deinen Hund zustürmt – die Begegnung mit anderen Mensch-Hund-Teams ist nicht immer einfach.

Hundebegegnungen meistern

Allein dieser Titel „Hundebegegnungen meistern“ sorgt schon bei vielen Menschen dafür, dass sich ihr Puls leicht erhöht. Trotzdem wollen wir dir heute zeigen, dass es weder einen Grund geben muss beim Kontakt mit anderen Mensch-Hund-Teams in Panik zu verfallen, noch gibt es einen Grund dafür, dass dein Hund lernen sollte andere Hunde zu ignorieren.

Deinem Hund beizubringen andere Hunde zu ignorieren, würde bedeuten, dass wir ihm verbieten sozial mit anderen Hunden zu interagieren. Da unser Hund aber für ein glückliches Hundeleben den Kontakt zu anderen Hunden braucht, es im Tierschutzgesetz sogar vorgeschrieben ist und eine Hundebegegnung dadurch auch nicht zwingend besser wird, raten wir davon ab.

Besser ist, wenn dein Hund lernt, entspannt durch Hundebegegnungen zu gehen. Dafür müssen folgende Regeln eingehalten werden.

  1. Beide Mensch-Hund-Teams (Hund und Mensch) müssen den Kontakt wollen. Achte dabei auf die Körpersprache deines eigenen Hundes und die des anderen Mensch-Hund-Teams.
  2. Die Hunde haben erst Kontakt, nachdem du deinem Hund die Freigabe dazu gibst.
  3. An der Leine wird nicht gespielt.
  4. Die Leine bleibt im Kontakt mit anderen Hunden immer locker.
  5. Sobald einer der Hunde Anzeichen von Angst, Stress oder Furcht zeigt, wird der Kontakt unterbrochen und von den Hundehaltern untereinander kommuniziert.

Wie mein Hund lernt entspannt an anderen Hunden vorbeizugehen

Natürlich solltest du mit deinem Hund zunächst üben, dass er nicht zu jedem Mensch-Hund-Team hinzieht. Das machst du, indem du mit deinem Hund die Leinenführigkeit und Impulskontrolle trainierst.

  • Dein Hund sollte lernen, schnellen Reizen, wie z.B. einem geworfenen Ball zu widerstehen. Erst bei Blickkontakt mit dir bekommt er entweder ein „Weiter“ und du gehst mit ihm an der Leine weiter oder ein „Ok“ und er darf den Ball holen.
  • In Hundebegegnungen erhöhst du zunächst den Abstand zu anderen Mensch-Hund-Teams und belohnst auch hier Blickkontakt, entweder mit Futter/Spiel oder falls das andere Mensch-Hund-Team einverstanden ist, mit Hundekontakt.

Euer Ziel ist, die Leine locker zu lassen. Je lockerer die Leine, desto entspannter bist du und dein Hund.

Mehr Tipps zum Thema Leinenführigkeit findest du in unserer App.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Training mit deinem Hund!

Dein Pupy-Team